Polen – zwölfter Tag, Montag, 22.09.2025
Auf zur Küste
Das Wetter leider heute morgen regnerisch. Im Supermarkt, auf dessen Parkplatz wir übernachtet hatten, holte ich Brötchen und dann wechselten wir unseren Standort auf den Parkplatz ganz in der Nähe, da der Supermarktplatz immer voller wurde.
Nach dem wie immer guten Frühstück brachen wir auf, Zwischenziel war eine Tankstelle mit Servicebereich für Camper, wo wir unsere Ver- und Entsorgung durchführten. Dann weiter nach Sopot, dem Seebad an der Danziger Bucht zwischen Gdynia und Danzig.
Sopot ist bekannt durch seine über 500 Meter lange hölzerne Seebrücke, die längste in Europa. Allerdings befindet sich hier nur ein Restaurant am Ende des Stegs, nicht wie in Scheveningen oder Brighton Geschäfte und Spielkasinos. Um die Brücke zu betreten muss man Eintritt zahlen, wie überall in Polen allerdings zu sehr erschwinglichen Preisen.


Nachdem wir den Steg einmal bis zum Ende und wieder zurück gelaufen sind bummelten wir noch etwas durch die sehr schöne Fußgängerzone mit ihren hübschen Geschäften und vielen Restaurants. Sopot hat wie alle Orte in der Region Danzig mehrfach die Nationalität gewechselt, erst deutsch, dann nach dem ersten Weltkrieg wieder polnisch und im zweiten Weltkrieg wieder deutsch. Nach dem leider verheerende letzten Krieg fielen nicht nur die Orte um Danzig an Polen sondern auch der gesamte Osten Deutschlands.
An den Ort des Kriegsbeginns
Dieser letztendliche Weltkrieg begann 1939 mit der Beschießung der Westerplatte bei Danzig, einer vorgelagerten Halbinsel östlich der Stadt. Der dort 1960 eingerichtete Gedenkort gehört zu den wichtigsten Gedenkorten des 2. Weltkriegs weltweit. Der auf einem Hügel errichtete große dunkle Obelisk stellt zwar den heldenhaften Abwehrkampf der polnischen Soldaten dar, die hier stationiert waren und sich sieben Tage lang der Angreifer erwehren konnten, doch ist er auch ein Ort, an dem man über den Irrsinn von Kriegen nachdenken muss. Der immer noch graue Himmel trug zu einer bedrückenden Stimmung bei. Hier wurde ohne Grund ein Land aus heiterem Himmel angegriffen und Menschen getötet, die doch eigentlich nur leben wollten.
Wie das alles ausgegangen ist wissen wir, an diesem Ort gewesen zu sein war für mich etwas ganz Besonderes.

Nachtquartier am Hafen
Da es schon fast 18:00 Uhr war, unser gewöhnliches Tagesende, fuhren wir nur wenige Meter weiter auf einen Parkplatz direkt an der Anlegestelle auch für die Fähren nach Schweden. Hier war es ruhig, nicht so wie die Nächte zuvor, aber man konnte es aushalten.
Der Sonnenuntergang färbte den Himmel und die Wolken blutrot und spiegelte sich im Wasser des Hafenbeckens, ein fantastischer Anblick. Das Abendrot machte uns Hoffnung auf schöne sonnige kommende Tage.
Gefahrene Kilometer: 104,2 km


Tolles Abendrot ✨