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Marienburg in Polen

Backe, Backe , Backsteinburg

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Polen – vierzehnter Tag, Mittwoch, 24.09.2025

Malbork - Marienburg

Obwohl es in der Nacht mal wieder für kurze Zeit heftig geschüttet hatte, leuchtete am Morgen die Sonne golden vom Himmel. Wir verließen unseren bis nach Mitternacht sehr lauten Stellplatz und fuhren aus Danzig hinaus. Ziel war die Stadt Malbork, früher Marienburg geheißen, so wie ihr bedeutendstes Bauwerk, die Marienburg.

Eine Besichtigung dieser riesigen Backsteinburg, die größte Europas, wenn nicht der Welt, auch von Innen, ist absolute Pflicht, wenn man in der Gegend ist. Also Karten geholt und dazu einen Audio-Guide bekommen, ohne den man die Burg nicht betreten darf. 

Er ist allerdings auch ein absolutes Muss, denn sonst erfährt man gar nichts über die Burg und ihre Räumlichkeiten. Er ist in perfektem und klaren deutsch gesprochen und sehr interessant erzählt.

Marienburg in Polen
Marienburg in Polen

Dazu enthält er so viele Hinweise auch auf die zu gehenden Wege, dass es in den Räumen der Burg keinerlei zusätzlicher Hinweisschilder oder Pfeile bedarf, die einem die Richtung weisen. 

Das Gerät ist offenbar GPS-gesteuert, denn er springt sofort an, sobald man den betreffenden Raum betreten hat. Hier muss man nicht selber irgendwelche Knöpfe oder Zahlen drücken, alles geschieht von selbst.

Der erste Teil der Besichtigung führte durch die Räumlichkeiten der Hochmeister, der Anführer der Ordensritter, hier sind die Festsäle und privaten Zimmer dieser Herrschaften zu besichtigen. Leider fehlt fast überall das komplette Mobiliar und man schaut nur in leere Räume.

Zurück im Burghof wird man anschließend durch das Bernsteinmuseum der Burg geführt und später, im zweiten Besichtigungsteil, auch durch die Waffensammlung und Rüstkammer.

Mittagspause in der Burgschänke

Nach ca. zwei stunden Rundgang kündigte der Audio-Guide an, dass man nun etwa die Hälfte des Besichtigungsprogramms geschafft hätte und man erstmal ausruhen sollte.

So genehmigten wir uns in der Burgschänke original polnisches Bigos, Sauerkraut vermischt mit Rindfleischstücken und leckeren polnischen Hering mit Zwiebeln, dazu zwei dunkle Biere.

Die Burgherren der Marienburg in Bolen

Die Burg wurde in ihrer langen Geschichte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, niemals aber so stark wie im Frühjahr 1945 durch die Russen. Dadurch sind leider viele Teile vor allem der Kirche unwiederbringlich zerstört worden und konnten nicht original rekonstruiert werden.

Man muss den Polen hohen Respekt zollen, dass sie ihre Städte und historisch wertvollen Gebäude wieder aufgebaut haben, auch unter kommunistischer Herrschaft.

In Deutschland, West wie Ost, wurde Vieles einfach weggerissen.

Anfahrt zur Besichtigung am nächsten Tag

Nach der etwa dreieinhalb Stunden dauernden Burgbesichtigung waren wir durch, legten unseren ftreundlichen Begleiter ab und machten uns auf dem Weg zum nächsten Ziel. Es ging nach Elblag, von wo aus wir am nächsten Tag eine Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Kanal geplant hatten. Auf dem möglichen Übernachtungsplatz in Elblag angekommen, diskutierten wir etwas über die morgendliche Ausflugsfahrt und entschieden uns dann, noch etwa 30 Kilometer weiter zu fahren und an einem Startpunkt der Schiffstour unseren Tag zu beenden.

Wir waren heute zwar nicht weit gekommen, hatten aber ein einzigartiges Bauwerk sehr detailliert besichtigen können.

Gefahrene Kilometer: 129 km

Landkarte: Von Danzig zur Marienburg

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