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Schloss Moschen in Polen

Von der Gleiwitz Provokation und einem Märchenschloss

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Polen – dreiundzwanzigster Tag, Freitag, 03.10.2025

Mit diesen Worten endete der Überfall von in Separatistenkleidung gesteckten SS – Männern am 31.08.1939, der als letzte Grenzprovokation der Polen galt und für Hitler endgültiger Anlass zum Überfall auf Polen und damit dem Beginn des 2. Weltkriegs war.

Rathaus von Gleiwitz in Polen
Rathaus von Gleiwitz

Neben der Westerplatte bei Danzig wollte ich mir auch diesen geschichtsträchtigen Ort ansehen.

Zunächst allerdings besuchten wir bei herrlichstem Sonnenschein die Altstadt von Gleiwitz, liefen ums Rathaus herum und besuchten die große Backsteinkirche

Dann mit dem Auto wenige Kilometer an den Stadtrand, wo schon weit sichtbar der 111 Meter hohe Sendeturm des Radiosenders Gleiwitz in den blauen Himmel emporragte. Dieser Sendeturm ist der höchste Holzturm der Welt. Er wird noch heute benutzt als Sendemast für Mobilfunk und andere Anwendungen. Den Radiosender selbst gibt es nicht mehr.

Stadtgebäude in Gleiwitz
Stadtgebäude in Gleiwitz
Sendeturm des Radiosenders Gleiwitz
Sendeturm des Radiosenders Gleiwitz

Besuch im Museum

Das ehemalige Sendegebäude ist heute Museum, sämtliche technischen Geräte sind noch vorhanden und sind ein Fenster zum 31. August 1939, 20:00 Uhr. Zu dieser Zeit fand die letzte der fingierten Provokationen statt, um für Hitler einen Grund zu bieten, Polen den Krieg zu erklären.

Ich besuchte das Museum allein, ein sehr netter junger Pole erklärte mir alles sehr ausführlich auf englisch, erzählte etwas über die Geschichte Polens und den als „Gleiwitz Provokation“ bekannt gewordenen fingierten Überfall. Im Senderaum stand die Uhr noch auf 20:00 Uhr und die historische Technik machte einen besonderen Eindruck auf mich.

Im Anschluss der Erklärungen konnte ich mir im Maschinenraum des Gebäudes noch einen sehr interessanten Film über die Ereignisse rund um den Überfall auf das Sendegebäude anschauen.

Ein wirklich sehr informativer Besuch.

Weiter geht’s zum Märchenschloss

Beate wartete im Wohnmobil und überbrückte die Zeit mit Computerarbeit. Dann brachen wir auf zum nächsten Ziel, dem Schloss Moschen, auch etwa eine Fahrstunde von Gleiwitz entfernt.

Zunächst Autobahn, die, obwohl die A 4, hier nun nicht mehr mautpflichtig ist. Die Mautstellen sind zwar noch vorhanden, jedoch nicht besetzt und man fährt einfach durch.

Auf Landstraßen ging es weiter bis zur Ortschaft Moszna oder Moschen. Hier fiel auf, dass bei allen Ortschaften unter dem polnischen Namen noch der alte deutsche Name stand.

Wir parkten den Wagen kurz vor dem Eingang zum Park des Schlosses, entrichteten einen geringen Eintrittsobolus für die Schlossbesichtigung und den Park und konnten dann weiter. Das Schloss, eines der schönsten Schlösser aus dem 18. Jahrhundert in Europa, beherbergt heute ein Hotel und Konferenzräume. Ein Teil der alten Wohnräume kann noch besichtigt werden und sie sind in einem wunderschönen Zustand.

Kaminzimmer auf Schloss Moschen
Kaminzimmer
Schloss Moschen in Polen
Schloss Moschen

Die Adelsfamilie Tiele-Winckler erwarb 1866 das Anwesen. Damals war es noch ein kleines Jagdhaus. Nach einem Brand baute Graf Franz Hubert von Tiele-Winckler es im selben Stil – Barock – wieder auf. Einige Jahre später folgte der Ostflügel mit der Orangerie.

Der Graf war Anwalt, doch seine Leidenschaft war die Architektur. Inspiriert von seinen Reisen ließ er von 1912 bis 1914 den Westteil im Stil der Neo-Renaissance anbauen.

Die Familie Tiele-Winckler ist durch den Besitz von Bergwerken und Minen in Schlesien zu Reichtum gekommen.

Wir durchstreiften die wunderschönen Wohnräume – hier würde ich auch gern wohnen – und genossen dann noch im Park die herrliche Sonne, ehe es wieder zurück auf die Autobahn ging.

Breslau – ehemalige Hauptstadt Schlesiens

Wir quälten uns durch den abendlichen Berufsverkehr nach Breslau hinein. Ganz nahe am Zentrum hatte Beate einen kostenfreien Stellplatz gefunden, den wir anfuhren. Da ganz in der Nähe ein Sushi – Restaurant lag und wir mal wieder Sushi essen wollten, brachen wir bei Dunkelheit dahin auf. Recht lecker war das Essen, obwohl nun gar nicht typisch polnisch, aber wir waren satt und zufrieden und zogen uns voll Freude über diesen herrlichen Tag in unser Wohnmobil zurück, um den Abend zu genießen.

Gefahrene Kilometer: 211,8 km

Landkarte: Fahrt nach Breslau

Unsere Sushi Platte
Unsere Sushi Platte

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Schloss – Thomass – in Stetten, mit Wirtschaftsgebäude und Park mit See ist doch auch sehr schön 🥳😘

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