Polen – neunter Tag, Freitag, 19.09.2025
Hin nach Stettin und wieder weg
Die Stadt an der Oder ist mit ca. 400.000 Einwohnern siebtgrößte Stadt Polens. Leider lag sie nicht auf unserer direkten Reiseroute entlang der Ostseeküste, sondern vielmehr südlich von Swinemünde.
Wir verließen wie bisher immer auf unseren Reisen den Übernachtungsplatz nach 10:00 Uhr und nahmen zunächst die Autobahn unter die Räder, dann, als es langweilig wurde, wechselten wir auf die Landstraße. Es ging durch ausgedehnte, dichte und dunkle Wälder und viele Kilometer durch wunderschöne Alleen mit großem und dickem Baumbestand.
Die Straßen waren mal in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand – das kennen wir vom Osten – mal in gutem bis sehr gutem.
Irgendwann hatten wir genug vom Herumgegurke auf den teilweise engen Landstraßen und bogen an geeigneter Stelle wieder auf die Autobahn ein. Die kann man hier sehr gut fahren, viele sind neu.
Stadtbummel in Stettin
Kurz nach 13:00 Uhr trafen wir in Stettin ein, fanden auch gleich in guter Laufnähe zum Stadtzentrum einen großen, kostenlosen Parkplatz und machten uns dann auf in die Stadt.
Groß und eindrucksvoll thront die Basilika über der Stadt, der man natürlich ihren deutschen Ursprung ansieht. Auch das Schloss der pommerschen Herzöge leuchtete weiß von oben herab.
Zunächst besuchten wir die Basilika, dann ging es zum Schloss. Hier kann man nur in den Innenhof, da mehrere Ämter bis hin zum Standesamt in den Räumlichkeiten untergebracht sind.
Bei der Touristeninformation kaufte ich für sieben Zloty einen Stadtplan mit einer Besichtigungsroute der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, dann ging es zum Platz mit dem Friedenssengel, der 2005 zur Erinnerung an die Dezemberunruhen 1970 hier aufgestellt wurde.
Die Polen hatten sich schon immer gegen die Sowjetherrscher in ihrem Land gewehrt.

Es ging weiter durch die mit vielen modernen Geschäftshäusern bebaute Stadt, deren deutsche Vergangenheit man 80 Jahre nach Kriegsende nur noch anhand des norddeutschen Backsteinbaustils und weniger deutscher Inschriften, z.B. auf einer Grabplatte in der Basilika oder an der Haken Terrasse erahnen kann.
Unterwegs stieß Beate auf einen Imbiss, in dem wurstförmige Teigtaschen mit Fleischfüllung angeboten wurden, dazu gab es warmen Rote Beete Saft. Beate hatte gelesen, dass dies ein typisches Stettiner Essen sei. Wir traten ein, diskutierten darüber, was wir nehmen sollten, als uns eine Frau in deutsch ansprach und uns beriet. Sie war gebürtige Stettinerin, die aber schon lange in Deutschland lebt und mit ihrem Sohn eine Reise in ihre Vergangenheit unternahm. Wir unterhielten uns etwas mit ihr während wir aßen und tranken und sie gab uns noch wertvolle Besuchstipps.


Zurück am Wagen machten wir uns auf den Weg, zunächst zur Hakenterrasse und den oberhalb gelegenen Gebäuden, dann durch die Stadt zum etwas außerhalb befindlichen Park, in dem ein Denkmal mit drei riesigen, auffliegenden Adlern steht, das am 03. September 1979 hier errichtet wurde und an den 40. Jahrestag des Überfalls von Nazi-Deutschland auf Polen erinnern soll.

Auf ins Nachtquartier
Nach vier Stunden Stadtbesichtigung verließen wir Stettin und fuhren nun wieder Richtung Ostseeküste. Das Land ist überwiegend flach mit sehr viel Wald bestanden und großen Feldern.
Wir fuhren bis kurz nach 18:00 Uhr, dann hatte Beate einen schönen Stellplatz an einem See gefunden, wo wir in absoluter Ruhe die Nacht verbringen konnten.
Gefahrene Kilometer: 218 km
In Szczecinie Waren wir auch mal, von Mięcisdroje aus 😊😘