Georgien – Achtundfünfzigster Tag, Dienstag, 03.06.2025
Heilwasser im Zarenbad
In Tiflis hatte ich an den Bussen und PKWs, die mit Ausflügen innerhalb von Georgiens warben, auch immer den Zielort „Borjomi“ gelesen. Muss also ein bedeutendes touristisches Ziel im Land sein.
Da die Stadt Borjomi nicht direkt auf unserer weiteren Route lag, mussten wir heute nach dem Frühstück, das leider drinnen stattfand, zunächst bis zur Stadt Akhalsikhe fahren und dann nach Norden abbiegen. Es ging immer entlang der Kura in einem wunderschönen felsigen Tal, das uns seine ganze Pracht dar bot. Zwar war es am Morgen noch sonnig, doch schon bald zogen graue Wolken auf und es sah nach Regen aus.
Über eine schöne, kurvenreiche Strecke mit oftmals sehr schlechten Bodenverhältnissen ging es in die alte Kurstadt Borjomi. Der Ort fiel 1829 an Russland und der russische Vizekönig machte die Stadt zu seiner Sommerresidenz. Es entstanden große Kurhotels und mehrere Parks. Zu den Kurgästen in Borjomi zählten berühmte Komponisten und Schriftsteller. In der Sowjetära machten Josef Stalin und sein Geheimdienstchef Lawrenti Beria hier Urlaub.
Wir fuhren zum Bahnhof, der mal ein sehr repräsentatives Gebäude war, jetzt zwar renoviert wird, wo jedoch kein Zug mehr hält. Auf dem Gleis auf der Rückseite des Gebäudes steht wahrscheinlich schon lange einer, der aber kein Ziel mehr hat.
Den Zutritt zum historischen Kurpark muss man sich erkaufen, dann kann man hinein. Hier überall Baustellen oder verlassene Gebäude, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Der Kindervergnügungspark in trostlosem Zustand, der „Old Western Train“ auf dem Abstellgleis oder im Gras.
Am Pavillon im Park gibt es noch kostenlos das berühmte Borjomi Heilwasser, 36 Grad warm, riecht eisenhaltig und schmeckt auch so. Nach zwei Bechern hatte ich genug, von wegen, gut für den Magen. Noch ein Becher mehr und er hätte sich umgedreht.
Wir spazierten bis ziemlich zum Ende des Parks und fragten uns, wann all diese Baustellen wohl fertig sein werden. Zum Beginn der Sommersaison bestimmt nicht.
Mit der historischen Seilbahn wäre ich ja gern mal den Berg hinauf und wieder hinunter gefahren, doch der Preis schreckte uns ab.
Wir schlenderten noch die Straße des 9. April hinunter, zwischen all den Souvenirständen hindurch und erreichten das Auto wieder.
Auf zum Campingplatz – oder doch nicht
Zunächst mussten noch einige Besorgungen im Supermarkt gemacht werden, dann schlug ich vor, den Tag in einem nahegelegenen und sehr gut bewerteten kleinen Campingplatz zu beenden. Also auf dorthin.
Leider war er geschlossen, die letzte Bewertung auf Park4Night war vom Oktober 2024, seitdem war niemand mehr hier. Wie auch?
Also einen anderen Platz kurz vor der Stadt Akhaltsikhe gesucht und gefunden. Hier hatten wir dann auch noch ein letztes Mal die Gelegenheit, in einem Restaurant georgisch essen zu gegen. Zu Fuß begaben wir uns dorthin, einfach zwar, aber sehr gut und preiswert.
Ich hatte Hühnchen Barbeque bestellt und sah, wie der Koch mit einem Spieß mit Hühnchenfleisch nach draußen ging, später wieder kam und alsbald mir die gegrillten Fleischstücke serviert wurden. Also kein vorgefertigtes und aufgewärmtes Essen sondern frisch zubereitet.
Dann im Wohnmobil noch ein Gläschen Wein, denn morgen heißt es nach einer letzten Besichtigung im Land über die Grenze in die Türkei.
Dort wartet ein weiteres spannendes Land auf uns.
Gefahrene Kilometer: 158,2 km
Landkarte: Von Wardsia nach Bordschomi
In dem Fall.., langsam Rückreise durch die Türkei? 🇹🇷🧐😊