Drei Länder an einem Tag

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Polen / Tschechische Republik / Deutschland – sechsundzwanzigster Tag, Montag, 06.10.2025

Es regnet uns auf's Dach

Der Regen trommelte heftig auf unser Dach, aber es war egal, schließlich hatten wir keine Besichtigungspunkte mehr zu erledigen, nur noch Besuche bei lieben Menschen und dann Heimfahrt.

Der Parkplatz füllte sich recht schnell und ich bekam Angst, dass wir zugeparkt werden könnten. Also den Wagen angelassen und vom Platz gefahren. Beate lag noch im Bett, wurde aber schnell wach und stand auf. Ich fuhr den Wagen ein Stück auf der Straße zu einem kleinen Feldweg, auf dem wir anhielten und uns dann zum Frühstück richteten.

Im Regen nach Tschechien

Nicht mehr lange hatten wir zu fahren, dann überquerten wir fast unbemerkt die Grenze zur Tschechischen Republik. Leider war das Wetter so schlecht, dass wir nichts von der herrlichen Landschaft im Sudetenland mitbekamen. Wir fuhren zunächst auf kleinen, engen Straßen, zum Teil in sehr schlechtem Zustand, aber wir fühlten uns ein bisschen wie in der Schweiz. Dann aber ging es vor Liberec auf die breite, vierspurige Straße, auf der wir gut und schnell vorankamen.

Kurz vor der deutschen Grenze noch einmal billiger tanken, umgerechnet 1,30 € kostet in Tschechien der Liter Diesel, dann überquerten wir die Grenze. Aber nicht die nach Deutschland, sondern wir fuhren noch einmal nach Polen. Hier im Dreiländereck führt die Straße nach Zittau von Tschechien ein kurzes Stück durch einen Zipfel von Polen. Und genau hier sind noch eine Reihe von Händlern mit Zigaretten und anderem Zeug zu finden.

Wenige Meter weiter ein Zelt der Bundespolizei, die uns kurz anhielt, weil ich angeblich schneller als die vor der Kontrollstelle angezeigten 10 km/h gefahren bin. Ein kurzes Gespräch, dann konnten wir weiter.

Zittau – nur halb schön

Wir waren 1992 schon einmal in Zittau und seit dieser Zeit sind mir Bilder einer verfallenen Stadt im Gedächtnis geblieben, insbesondere das Bild des großen Salzspeichers. Dieser war damals eine ziemliche Ruine, jetzt aber wieder schön hergerichtet. Auch andere Häuser in Zittau sind renoviert worden, aber längst nicht alle und nicht so, wie die Häuser in Danzig oder Breslau. Da gibt es noch viele Ecken, wo heruntergekommene Bauten stehen, mit Brettern vernagelte Fenster und bröckelnder Putz.

So richtig schön geworden ist die Stadt also immer noch nicht, aber sie sind dabei.

Alter Salzspeicher in Zittau
Alter Salzspeicher in Zittau

Ein Wohnviertel ist dagegen recht hübsch hergerichtet, die ehemaligen Plattenbauten bunt bemalt und mit allerlei Objekten verziert. Man sieht dort Steinböcke , Obst und Gemüse und andere Objekte an den Wänden kleben. Dieses Viertel wird als Pop-Art-Viertel bezeichnet.

Nach einem Kaffee fuhren wir 10 Kilometer weiter in den südöstlichsten Zipfel von Deutschland, in den Kurort Jonsdorf im Zittauer Gebirge.

Dort trafen wir eine langjährige Freundin und verbrachten einen schönen Abend.

Die nächsten Tage werden reine Rückreisetage sein, sodass außer einen Abschlussbericht keine weiteren Berichte mehr folgen.

Gefahrene Kilometer: 156,6 km

Landkarte: Durch das Sudetenland nach Zittau

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