Städtetour

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Polen – achtzehnter Tag, Sonntag, 28.09.2025

Etwas Stress am Morgen

Als wir gestern Abend auf den Platz fuhren wurden wir gefragt, wann wir ihn den am Morgen wieder verlassen werden. Neun Uhr gaben wir zur Antwort, also hieß es früh aufstehen, die Morgentoilette erledigen und frühstücken. Nicht ganz pünktlich um zehn nach neun rollten wir vom Parkplatz, war auch in Ordnung.

Das Wetter war nicht mehr so wie die Tage zuvor, der Himmel grau und es sah nach Regen aus.

Lublin war avisiert, angeblich die schönste Altstadt Polens.

Wir fuhren in die Stadt ein, leider war der ausgesuchte Parkplatz gesperrt, da dort der sonntägliche Flohmarkt stattfand. Also einen anderen Platz gleich gegenüber gesucht und gefunden und den Wagen geparkt.

Flohmarkt und Altstadtbesuch

Unser erster Weg führte zum Flohmarkt mit unzähligen Ständen. Angeboten wurde hier so ziemlich alles, was irgendwie alt war und von anderen schon lange entsorgt worden wäre. Zum Teil absoluter Müll war hier im Angebot, verrostete und kaputte Stahlhelme, alte, dreckige Uniformknöpfe oder verschmutztes Spielzeug, das man keinem Kind zum Spielen geben möchte.

Aber natürlich gab es auch recht gute Sachen, vor allem Geschirr und viele antike Möbelstücke. An jedem Verkäufer und seinen Angeboten vorbei zu gehen war unmöglich, wollten wir doch eigentlich die Stadt besichtigen.

Flohmarkt in Polen
Antike Möbelstücke
Flohmarkt in Polen
Flohmarkt in Polen

So bogen wir denn am Ende des Flohmarktgeländes in die Altstadt ab, die laut einigen Beschreibungen als die Schönste in Polen gelten soll. Dieses Urteil teilen wir nicht, hier gibt es noch sehr viele Häuser, die auf ihre Renovierung warten. Danzig ist da um ein Vielfaches schöner.

Während wir uns so umsahen und fotografierten sprach uns ein Mann an und fragte uns, woher wir kämen. In Deutschland sei er auch schon gewesen, in München habe es ihm sehr gut gefallen, alles sehr sauber. Doch was ihm missfiel waren die vielen Schwarzen und anderen erkennbaren Ausländer, die sich so gar nicht an die Regeln gehalten hätten. So etwas gäbe es in Polen nicht.

Sehr bemerkenswerte Aussagen.

Stadttor mit Turm in Lublin

Wir gingen weiter, schauten in die Kathedrale hinein, in die zu dieser Zeit viele Gottesdienstbesucher strömten, auch sehr viele junge Leute, und kamen dann in den Fußgängerbereich mit zahlreichen Restaurants und Imbissen.

Bis zum multimedialen Brunnen gingen wir, dann traten wir den Rückweg an. Dieser Brunnen wird wahrscheinlich abends beleuchtet und dann tanzen die vielen Fontänen im Takt der Lichter und der Musik, so wie wir es schön öfter gesehen haben. Tagsüber spritzt er nur in unterschiedlicher Weise.

Altar in der Kathedrale in Lublin
Altar in der Kathedrale in Lublin

Nach Erreichen des Flohmarktplatzes bummelten wir erneut durch. Nie würde ich Geld für so einen alten Kram ausgeben, der dann nur daheim als Deko rumsteht und Staub fängt. Interessant auch die zahlreichen größeren und kleineren Gegenstände aus der Nazizeit, die hier offen verkauft werden.

Flohmarkt in Lublin
Flohmarkt in Lublin

Auf zur nächsten Stadt

Etwa eine Stunde Autofahrt entfernt lag unser nächstes Ziel, die Stadt Zamosc. Von ihr wird gesagt, dass sie die schönste Kleinstadt Polens ist. Immer diese Superlative!

Wir parkten den Wagen am Schloss, das schon mal gar nicht zur Einstufung als Schönste beitrug, sehr renovierungsbedürftig.

Doch der Altstadtkern rund um den Marktplatz zeigte sich dann doch in seiner ganzen Schönheit, vor allem durch das schöne Rathaus und die daneben stehenden bunt bemalten Bürgerhäuser. Viele Häuser der Altstadt sind im Renaissancestil gebaut und gut renoviert.

In der im Inneren schlichten Franziskanerkirche wurde gerade ein Gottesdienst abgehalten, die große Kathedrale hingegen konnte besichtigt werden, auch sie innen wenig prunkvoll.

Vor der Kathedrale eine Statue des Papstes Johannes Paul II, der in Polen sehr verehrt wird, nicht verwunderlich, war Karel Wojtila ja auch ein Pole.

Rathaus von Zamosc
Rathaus von Zamosc

Kaffeezeit und Stellplatzsuche

Nach diesem Rundgang verspürten wir Lust auf eine Kaffeepause und am Marktplatz fanden wir ein nettes Café. Wir ließen uns die süßen Köstlichkeiten schmecken, waren aber hinterher so gesättigt, dass das Abendessen ausfallen konnte.

In der nächsten Stunde fuhren wir durch einsame Landschaft Richtung ukrainische Grenze. Hier ganz im Südosten Polens gibt es zahlreiche alte Holzkirchen, die wir uns anschauen wollen.

Ich fand einen recht ordentlich beschrieben Stellplatz in einem kleinen Ort nahe der Grenze, doch der erwies sich als viel zu teuer, sodass wir einen kostenlosen Parkplatz etwas außerhalb der Ortschaft anfuhren.

Kaffeezeit Russische Schichttorte
Kaffeezeit Russische Schichttorte
Baiser mit Maskapone
Baiser mit Maskapone

Es gibt in Polen sehr viele Campingplätze und auch zahlreiche gut ausgestattete Wohnmobilstellplätze, leider aber oft extrem teuer. Man zahlt immer für 24 Stunden, obwohl man doch bloß über Nacht dort stehen will. Deshalb schauen wir allermeistens nach der Möglichkeit, frei und umsonst zu übernachten.

Gefahrene Kilometer:231,9 km

Landkarte: bis an die ukrainische Grenze

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Kava z mlekiem i ciasta sehen sehr lecker aus 😋
    Dass Polen 🇵🇱 eher rechts ist, ist ja bekannt, deshalb die NS Devtionalien (die man, wenn man sie denn hätte, in D auch gut los würde). Und natürlich die Abneigung gegen Ausländer, Schwarze….

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