Küstenwanderung

6. Tag, Samstag, 03.06.2023

Schon wieder warten auf die Sonne

Das Wetter hat sich nicht an die Vorhersage gehalten. Der Himmel grau, keine Sonne, aber auch nicht mehr so kalt wie zuvor. Schaute man sich das Wetterradarbild an, so war es rings um uns sonnig, nur wir zogen anscheinend immer graue Wolken mit. Was uns aber nicht davon abhielt, die Wanderschuhe anzuziehen und uns auf den Weg oberhalb der Felsenküste zu machen.

Claude Monet Französischer Maler
Hier holte sich der französischer Maler Claude Monet bestimmt seine Ideen

Fantastische Steilküste

Die Steilküste hier im Abschnitt von Dieppe bis hinter Etretat ist einfach fantastisch. Ganz besonders der Abschnitt bei Etretat, daher ist hier auch eine Touristenhochburg. „Verursacht“ wird das durch spektakuläre Felsentore, die von der Küste weg ins Meer reichen. Zwei solcher Tore gibt es hintereinander, dazu noch einzeln stehende Felsspitzen, Postkartenmotive zuhauf. Ständig wurden das Smartphone oder die Kamera bemüht, um die schönsten Perspektiven einzufangen. Allein der blaue Himmel fehlte, aber die Hoffnung blieb.

An einem Aussichtspunkt ging es über Treppen hinab bis zum Wasser. Hier war man dann direkt am tosenden Ozean, wobei es ja „nur“ der Kanal ist. Durch einen etwas oberhalb liegenden Tunnel konnte man durch den Felsen zu einer steinigen Bucht gelangen, von der aus der Weg unterhalb der Klippen zur Promenade von Etretat führte. Heute am Samstag war dort natürlich viel los, Menschenmengen überall.

Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat

Beate hatte noch das restliche Frühstücksbrot dabei und aß es auf einer Bank ruhend. Plötzlich ein Angriff von hinten aus der Luft, ich konnte nur kurz warnen, schon war der Brotrest im Schnabel einer davonfliegenden Möwe. Recht verdutzt und überrascht war natürlich Beates Reaktion. Gottseidank hat die Möwe nicht die Finger erwischt.

Schnell noch ein Eis, dann ging es weiter, wieder die Klippen hinauf zum nächsten Höhepunkt, dem Blick auf den zweiten, größeren Torbogen. Bei Niedrigwasser kann man durch diese Tore trockenen Fußes laufen, momentan aber war Hochwasser.

Der weitere Weg führte dann weg von der Steilküste und nach insgesamt fünf Stunden Wanderung waren wir zurück am Wohnmobil. Zwischenzeitlich war dann das sehnlichst Erhoffte eingetreten, die Sonne erkämpfte sich ihren Platz und verdrängte sämtliche Wolken. Endlich klarblauer Himmel.

Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat
Steilküste von Etretat

Polizeikontrolle

Wir verließen unseren Nächtigungsparkplatz, um anderswo an schöner Stelle einen Nachmittagskaffee zu genießen. Per Internet hatte Beate etwas ausfindig gemacht, das angesteuert wurde. Leider erwies sich der Platz als nicht mehr anfahrbar und war zudem auf dem Gelände des Ölhafens von Le Havre. Also erstmals nichts mit Kaffee und Keksen.

Kurz vor Rückkehr auf die Hauptstraße dann eine Polizeikontrolle. Bitte Führerschein, Fahrzeugschein, Versicherungsnachweis. Hat man in Deutschland normalerweise einen Versicherungsnachweis im Auto? Ich nicht und wer einen hat, möge es mir mitteilen.

Zum Glück hatte ich noch die grüne Versicherungskarte dabei, die ich 2018 für unsere geplante Reise nach Russland angefordert hatten und die noch bis Oktober 2024 gültig ist. Somit konnte ich alle geforderten Dokumente vorlegen.

Beate, die aktuell den Fahrerplatz besetzt hatte, musste noch den Führerschein zeigen und ins Röhrchen pusten. Letztendlich alles ok, nach fünf Minuten ging es weiter. Bisher hatten wir beide in Deutschland seit Führerscheinbesitz allerhöchstens zwei Verkehrskontrollen über uns ergehen lassen müssen. Und nun in Frankreich.

Richtung Le Havre

Beate hatte bereits gestern einen guten Übernachtungsplatz vor Le Havre festgemacht, den wir nun aufsuchten, da hier dann die Kaffeepause möglich wäre.

Hoch über dem Meer lag der Platz, um den Strand zu erreichen musste man 604 Treppenstufen nach unten gehen, dann später natürlich auch wieder rauf. Hier war ein Surferparadies, viele Kitesurfer und normale Surfer waren auf dem Wasser unterwegs, der Wind blies kräftig. Am Ufer eine ehemalige, 1960 errichtete NATO Militärbasis und rostige ehemalige Hafenanlagen, alte Öltanks und alte Betonschiffswracks am Strand, die zum Schutz vor einer Landung feindlicher Truppen hierhin geschafft worden sind. Heute ist hier eine Meeresfarm bzw. ein Aquarium untergebracht.

Nach diesem abendlichen Spaziergang am Strand war dieser herrliche Tag schon wieder beendet,

Gefahrene Kilometer: 31 km

Landkarte

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Nach so einer Polizei 👮‍♀️ Kontrolle fährt man dann erstmal ne Zeitlang wieder noch regelgerechter als sonst 🥳
    Dass ne Möve Butterbrote klaut, ist unserer Tochter vor 2 Wochen in Südfrankreich auch passiert.

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