Abschied aus der Wunderwelt

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Türkei– Dreiundsiebzigster Tag, Mittwoch, 18.06.2025

Frühes Erwachen ohne Ballons

Auch heute wollten wir wieder Ballons schauen, doch viertel nach fünf nirgendwo etwas zu sehen. Kein Ballon, der über den hinter uns liegenden Bergrücken kam, kein Ballon vor uns auf den Start- und Landeplätzen in Göreme, alles still. Obwohl der Himmel ohne Wolken war, keine Ballonfahrt am heutigen Tag. Gestern Abend schon und auch die Nacht durch hatte es recht heftig gewindet, wahrscheinlich zu stark, sodass heute das Ballonspektakel ausfallen musste. Glücklich waren wir, es gestern erlebt zu haben.

Somit konnten wir weiter im Bett bleiben und noch versuchen etwas zu schlafen.

Wir verlassen Göreme

Obwohl man hier im Umkreis von Göreme noch viel unternehmen könnte, packten wir zusammen und machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel. 

Vom Ihlara-Tal hatten wir gelesen, von einem schönen Canyon, den man unbedingt gesehen haben muss, wenn man sich in der Region Kappadokien aufhält. Knapp 86 Kilometer waren es bis zur Stadt Ihlara, wo wir auf einem Parkplatz der örtlichen Moschee unser Fahrzeug abstellen konnten.

Enttäuschender Canyon

Dann ging es anhand von Komoot-Wegbeschreibung Richtung Canyon. Der wird gebildet durch zwei steile Felswände und man kann nur über Treppen nach unten gelangen. Dies hat sich die Verwaltung zu Nutze gemacht und den Canyon, ein Stück Natur, mit Eintritt belegt, natürlich wieder für Ausländer mit sieben mal höherem als für türkische Staatsbürger. 15,-€ pro Person waren zu zahlen, wir überlegten zunächst, doch entschlossen uns dann zwei „Eintrittskarten“ zu kaufen. Dann stellte es sich heraus es hat sich nicht gelohnt. Was für eine Unverschämtheit und Touristenabzocke.

Der Canyon selbst nicht schlecht, sehr auffällig war, dass kein Müll herumlag und die Wege durch die Schlucht gepflegt werden, doch ansonsten fragt man sich, wofür der Eintritt, zumal der überhöhte für Ausländer, entrichtet werden muss. Die in den Fels gehauenen Kirchen waren nicht anders als die im Soganlital, da war alles kostenlos, der Canyon selbst nicht annähernd so spektakulär wie etwa der Soganlicanyon. Wir könnten ja auch mal im Donautal Eintritt verlagen.

Wir wanderten etwa fünfeinhalb Kilometer entlang der Talsohle bis zu einem kleinen Restaurant am Fluss. Unterwegs besuchten wir noch einige der in den Felsen gehauenen Kirchen, leider waren bei allen die schönen Fresken ganz oder teilweise zerstört und beschmiert. Die Türken legten wohl keinen großen Wert darauf Altes zu erhalten.

Am Restaurant waren zahlreiche Pavillons aufgebaut, in denen man schön sitzen und relaxen konnte, leider waren die Schönsten am Bach alle belegt. So nahmen wir an einem Tisch Platz, bestellten Tee und genossen die Atmosphäre.

Richtung Tagesende

Nach etwa 30 Minuten traten wir den Rückweg an, etwas anders als der Hinweg, da wir versuchten, meist im Schatten zu laufen. Die Sonne hatte hier doch schon wieder an Kraft gewonnen, wir waren nicht mehr so hoch. Auf dem gesamten Weg konnten wir doch einige Tiere beobachten.

Ohne irgendwelche Zwischenbesichtigungen ging es zügig zurück zum Wagen.

Das Fazit unseres Besuches lautete, dass die 11 Kilometer Wanderung zwar gut getan haben, aber hierfür müssen wir nicht 30,-€ bezahlen.

Was wir sonst noch so gesehen haben

Nun hieß es einen Platz für die Nacht zu finden in einer von Reisenden nicht sehr frequentierten Gegend. Wir fuhren dicht am beeindruckenden Vulkan Hasan Dagi vorbei, den ich am liebsten bestiegen hätte und fanden dann einen Parkplatz bei einem Picknick- und Spielplatz in einer kleinen, unbedeutenden Ortschaft. Kaum waren wir angekommen, kamen Kinder auf den Platz und spielten Ball bis nach acht Uhr. Auch junge Männer mit ihren Autos fanden sich ein, hin und wieder brauste laute Musik auf und lautstark und mit dröhnenden Motoren verließen sie bei Dunkelheit den Platz wieder. Da waren Fremde in ihrem Revier und das musste man natürlich in Augenschein nehmen. Ich hatte schon überlegt, woanders hinzufahren, doch blieben wir und tatsächlich konnten wir ungestört schlafen, nur der LKW Verkehr von der nahen Straße war die ganze Nacht über zu hören.  

Gefahrene Kilometer: 146,5 km

Gelaufene Kilometer: 11,3 km

Landkarte: Göreme übers Ihlara-Tal und weiter mit Wanderung

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Die Pferderasse kenne ich gar nicht 🧐 vmtl. speziell türkisch 😛

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