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Schiff auf dem Oberländischen Kanal

Es kommt ein Schiff gerollt

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Polen – fünfzehnter Tag, Donnerstag, 25.09.2025

Schnellstart am Morgen

Der Frühstückstisch war gedeckt, Kaffee eingegossen und wir begannen, unser Brot zu essen. Dabei diskutierten wir über unsere heutige geplante Fahrt und als ich im Internet las, dass die Schiffe auf dem Oberländischen Kanal nicht alle 30 Minuten fahren sondern nur dreimal am Tag, entschlossen wir uns zum spontanen Aufbruch, um die erste Fahrt um 09:15 Uhr noch zu erreichen. Alles blieb stehen, nur schnell Jacke und Schuhe an und ab zum Kassenhäuschen. Es waren noch zwei Fahrkarten für uns zu bekommen und schon ging es auf’s Schiff. Vor uns ging eine Busreisegruppe aus Kanada an Bord, dann ging es schon los.

Auf Rädern über den Berg

Kurz nach der Abfahrt war der Kanal schon zu Ende, zumindest dieser erste Teil. Das Schiff fuhr auf einen großen Rollwagen und wurde vertäut, dann setzte sich der Wagen in Bewegung und kam langsam aus dem Wasser. Auf Schienen ging es zunächst den Berg hoch, dann langsam ein langes Stück hinunter. Die beiden sic begegnenden Wagen hängen an einem Seil und werden per Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Das Wasser wird vom unteren Kanalbecken nach oben gepumpt, treibt dort über Schaufelräder die Zugseilräder an und fließt danach wieder in das untere Kanalbecken zurück.   

Oberländer Kanal
Wir verlasssen den Kanal

Der Bau des Oberländische Kanals wurde 1844 begonnen und man hatte insgesamt 100 Höhenmeter zu überwinden. Mit Schleusen konnte zu damaligen Zeit dieser Höhenunterschied nicht bewältigt werden, sodass man die Technik des Landtransports über Rollberge entwickelte und einsetzte. Fünf solche Rollberge von unterschiedlicher Länge sind relativ kurz hintereinander angelegt worden, die die Schiffe auf ihren Rollwagen bewältigen müssen.

Nach unterschiedlich langen Abschnitten auf dem Wasser durch herrliche Natur unter klarblauem Himmel kamen die Rollberge zwei, drei und vier. Am Rollberg drei kam uns ein Schiff auf einem Rollwagen entgegen, sodass alle Passagiere aufgeregt auf Deck standen, um gute Fotos davon machen zu können.

Nach dem Rollberg vier legte das Schiff an und die große Reisegruppe ging von Bord. Für sie ging es mit dem Bus weiter. Nun waren neben uns nur noch zwei weitere, polnischsprachige Pärchen an Bord.

Durch einen großen See zum Ziel

Kurz vor dem letzten Rollberg musste unser Boot lange warten, da ein entgegenkommendes erst den Berg hinauf gezogen werden musste. Leider konnten wir das nicht beobachten, da der Rollberg hinter einer Kurve lag.

Dann waren wir dran, es ging noch einmal hinunter und nun hatten wir das Meeresniveau erreicht. Noch zwei Stunden Fahrt standen uns nun bevor, dabei passierten wir den großen Drausensee, der als Naturschutzgebiet ein Paradies für Wasservögel und andere Wassertiere ist.

Drausensee
Drausensee
Drausensee
Drausensee

Elblag lag vor uns, nicht mehr weit war es zur Anlegestelle, dann konnten wir nach knapp viereinhalb Stunden herrlicher Fahrt von Bord gegen. Ein Bus stand bereit, der alle Fahrgäste zurück zum Ausgangspunkt brachte.

Über Allenstein zum Übernachten

Es war schon spät, als wir aufbrachen zu unserem ersten Zwischenziel Olsztyn (Allenstein). Hier machten wir in einem Aldi – Markt unseren Großeinkauf für die nächsten Tage und fuhren noch bis ca. 18:30 Uhr, um dann in einem Ort am Ende einer Wohnstraße einen guten und ruhigen Übernachtungsplatz zu beziehen.

Abendessen wurde gekocht und der Abend beim Fernsehen beendet.

Wir hörten, dass bei uns in Stetten Gummistiefel die richtige Wahl wären, um vor das Haus zu gehen, wir genießen hier herrlichsten Sonnenschein. Zwar ist es nicht so warm, aber das braucht es auch gar nicht zu sein. Wir freuen uns über das schöne Wetter.

Gefahrene Kilometer:104,3 km

Landkarte: Oberländische Kanal

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