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Pferd von Troja im Museum

Zwei Pferde, eine Fähre und das Abschlussessen

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Türkei– Einundachtzigster Tag, Donnerstag, 26.06.2025

Es wird uns zu heiß

Wir hatten uns den schönen Platz an der Lagune mitten im Pinienwäldchen ja ausgesucht, um hier noch einen ganzen Tag zu stehen und erst am Freitag weiterzufahren. So blieben wir länger im Bett und später ging ich hinaus für ein erfrischendes Morgenbad. Die Nacht war sehr heiß gewesen, kein Lüftchen sorgte für Abkühlung.

Ein schönes Frühstück gab es draußen, doch leider betätigten sich auch die stechenden und beißenden Plagegeiser wieder und es wurde zunehmend unerträglicher. Hinzu kam die erbarmungslose Hitze, sodass wir uns gegen Mittag entschlossen, den Platz zu verlassen. So einigermaßen auszuhalten ist es derzeit nur im Fahrerraum bei laufender Klimaanlage.

Zum großen Pferd

Ägäisküste
Blick auf die Ägäisküste

Auf dieser Reise hatten wir bisher einiges gelernt, vor allem hinsichtlich der vielen bekannten antiken griechischen Städte, die wir nicht in der Türkei vermutet hatten. So etwa das alte Pergamon oder auch das sehr viel bekanntere Troja. Letzteres lag auf unserer Route und da ich Bilder von dem großen Nachbau des Trojanischen Pferdes gesehen hatte, gaben wir dieses Ziel ins Navi ein und fuhren los.

Wunderschön ging es zunächst an der Ägäisküste entlang, das blaue Wasser leuchtete herrlich in den Buchten und lud zum Baden ein, doch wir ließen uns nicht hinreißen, hatten schon genug gebadet.

An einer Tankstelle nutzten wir die Gelegenheit für eine Autowäsche, leider gibt es in der Türkei nicht diese vielen Waschhallen wie in Georgien und Armenien, sie sind nur vereinzelt an Tankstellen zu finden.

Mit einem sauberen Auto ging es weiter zur antiken Ausgrabungsstätte von Troja. Besichtigen wollten wir sie nicht, viel zu heiß und zu sehen gibt es doch nur alte Steine und Ruinen wie in Hierapolis. Doch das Pferd wollte ich mir anschauen. Beate blieb derweil im Wagen, ich ging zum Eingang, wo für einen Besuch 27,-€ hinzublättern wären, letztes Jahr noch 2,50 € (ohne uns, reine Touristenabzockerei),  und konnte von dort aus einen Blick auf das große Holzpferd werfen. Ob es tatsächlich so ausgesehen hat weiß man nicht, schließlich handelt es sich lediglich um eine mythische Erzählung in Homers Odyssee.

Ein Bild musste reichen, dann ging es zurück ins klimatisierte Wohnmobil.

Pferd von Troja
Pferd von Troja im Museum

Noch ein Pferd

Wir fuhren knapp 30 Kilometer zur Stadt Canakkale, von der aus wir die Dardanellen – Meerenge überqueren und wieder europäischen Boden betreten wollten. Dort gibt es auf der Uferstraße am Hafen noch ein großes Holzpferd, und auch das wollten wir sehen.

Hierbei handelt es sich um eine Requisite aus dem Film „Troy“ von 2004 mit Brad Pitt in der Hauptrolle, die der Stadt Canakkale geschenkt wurde.

Auch hier machten wir ein paar Fotos und gingen dann zum nahegelegenen Fährhafen, da Beate gesehen hatte, dass man auch mit der Fähre und nicht nur über eine große Brücke die Dardanellen überqueren kann.

So kauften wir eine Fahrkarte und konnten direkt mit den Wohnmobil auf die nächste Fähre.

Während der Überfahrt nahmen wir ordentlich den kühlen Fahrtwind in uns auf, denn schon bald an Land wurde es wieder unerträglich.

Zurück in Europa

Am anderen Ufer in der Ortschaft Eceabat suchten wir eine Stellplatz für die Nacht, auch hier nicht einfach. Der einfache Wohnmobilstellplatz kostet 550 Lira pro Nacht und die waren wir nicht bereit zu zahlen. Überhaupt sind in der Türkei Wohnmobil- und Campingplätze unverhältnismäßig teuer, aber viele Camper stehen lieber dort als irgendwo frei.

Wir fanden im Ort doch noch in einer ruhigen Seitenstraße einen schattigen Platz. Dann machten wir uns auf zu einem nahen Restaurant direkt am Wasser, um unser letztes türkisches Geld in ein Abschlussabendessen umzuwandeln.

Gut war es, aber dennoch freuen wir uns wieder auf ein gutes Schweineschnitzel oder gegrillten Schweinebauch daheim, hier nur Fleischwaren vom Rind oder Huhn zu essen wird allmählich ziemlich eintönig.

Wein am Strand

Wir holten noch eine Flasche türkischen Wein aus dem Wohnmobil, gingen mit Gläsern und Knabbersachen zur Uferstraße und setzten uns dort mit Blick aufs Meer auf eine Bank. Bis weit nach Sonnenuntergang saßen wir dort, leerten den Wein und philosophierten über dies und jenes. Spät erreichten wir das Bett im heißen Wohnmobil.

Gefahrene Kilometer: 193,3 km

Landkarte: Der Weg nach Troja

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Wenn Ihr Sehnsucht nach Schnitzel und Schweinebauch 🐷 habt, dürfen wir Euch ja sicher bald wieder in Stetten begrüssen 🥳😘🐈‍⬛😻

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