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Araratgipfel

Etwas Kultur und viel Natur

Armenien – Achtundvierzigster Tag, Samstag, 24.05.2025

Herrliches Frühstück im Angesicht des Berges

Natürlich auch heute wieder bei dem wunderschönen Wetter ein gutes Frühstück im Freien. Die beiden Araratgipfel zeigten sich in ihrer ganzen Schönheit frei von Wolken. Ein solches Panorama wünscht man sich jeden morgen. Doch mit vorangeschrittener Zeit bildeten sich immer mehr weiße Wölkchen und umspielten die Gipfel.

Wir ließen uns Zeit, heute stand nicht allzu viel Programm auf dem Plan. Erst spät verließen wir unseren absolut ruhigen Nächtigungsplatz und fuhren zum Kloster Chor Virap ganz nahe an der türkischen Grenze. Der Klosterkomplex auf einer leichten Anhöhe war schon von Weitem zu sehen, leider hüllten sich die Araratgipfel immer mehr in die Wolken ein.

Am Kloster viele Touris

Am Kloster angekommen sahen wir schon die vielen Touristen und die zahlreiche Souvenir- und Essenstände. Man musste durch ein Spalier von Souvenirhändlern gehen, um die Treppe hoch zum Kloster zu erreichen. Sobald man stehen blieb um etwas anzuschauen, kam sofort der Händler und pries einem alles Mögliche aus seinem Bestand an. Also am besten nur geradeaus schauen und durchlaufen.

Das Kloster Chor Virap ist für die Armenier ein geschichtsträchtiger Ort. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde die endgültige Grenze zwischen der Türkei und der damaligen Sowjetunion entlang des Flusses Aras gezogen und damit der ihnen heilige Berg Ararat der Türkei zugeschlagen.

Zunächst waren sehr viele Besucher in der Klosteranlage und immer wieder sah man diese blödsinnige gegenseitige Fotografiererei in allen möglichen Posen. Die Sehenswürdigkeiten der Welt werden nurmehr zur Kulisse der eigenen Eitelkeiten, die man dann möglichst weit auf allen verfügbaren sozialen Medien veröffentlicht. Eine unheimliche Entwicklung.

Symphonie der Steine

Vorbei am Azat Reservoir, einem großen Stausee mit wunderschönen Bergen im Hintergrund, ging es zum Städtchen Garni, wo noch ein Kloster zu besichtigen war und die Symphonie der Steine, eine grandiose Basaltformation, deren sechseckige glatten Steinpfeiler wie Orgelpfeifen aneinander gereiht vor einem Felsen hängen. Entstanden vor Millionen von Jahren nach Vulkanausbrüchen.

Ähnliches hatten wir schon in Schottland auf dem Inselchen Staffa und in Irland am Giants Causeway gesehen.

Man läuft durch die Schlucht, bewundert die einzigartigen Steinformationen und lässt diese Schönheit auf sich wirken. Es gibt zwar am Beginn der Schlucht ein Kassenhäuschen, wo 300 DRAM Eintritt verlangt werden, wir gingen aber einfach so durch, da ich nicht bereit bin, für die Natur Eintritt zu bezahlen.

Erst Fisch, dann See

Auf dem Rückweg kamen wir an einem großen Fischrestaurant vorbei und Beate meinte, wir könnten doch hier essen. Zwar war es noch nicht unbedingt Abendessenszeit, dennoch ließen wir uns eine üppige Fischmahlzeit servieren, von der wir aber noch einiges einpacken und mitnehmen mussten.

Die beiden noch angedachten Besichtigungspunkte in Garni ließen wir aus, jetzt ging es nur noch zurück zum Azat Reservoir, wo wir uns ein wenig von dem vergangenen Besichtigungsmarathon erholen wollen.

Wir steuerten über schlechte Wege eine Stelle am See an, wo schon sehr viele Autos standen und Angler ihre Ruten ins Wasser hielten. Auch andere Ausflügler waren hier zum Picknick, es war ja Samstag und Wochenende.

Na, hoffentlich wird die Nacht nicht zu Partynacht.

Doch nach und nach verließen die Autos den Platz, einige blieben, doch zum Glück drehte niemand laute Musik auf.

Wir saßen noch länger draußen bei gutem Wein, ehe es dann frisch und das warme Bett zum Zufluchtsort wurde.

Gefahrene Kilometer: 92,1 km

Landkarte: Vom Angels Canyon zum Azat Reservoir

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Tolle Landschaft mit See. Auch die Badaltsteine sind interessant, hab‘ ich noch nicht gesehen.

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