Armenien – Neunundvierzigster Tag, Sonntag, 25.05.2025
Es wird voll
Obwohl die Nacht einigermaßen ruhig war, sahen wir schon am frühen morgen und auch direkt bei unserem Wohnmobil etliche Angler und viele Autos. Eine Gruppe junger Männer hatte sich mit ihrem Zelt unweit von uns niedergelassen.
Dennoch richteten wir unser Frühstück draußen an und genossen den Sonnenschein. Doch es wurde zunehmend voller, hinter unserem Wohnmobil tauchte ein Pick-Up auf, vollbeladen mit Stand-Up-Paddelbooten, die abgeladen und zum Wasser gebracht wurden. Auch anderes Equipment wurde abgeladen, ein Pavillon mit Tischen und Stühlen direkt hinter uns aufgestellt. Der zulaufende Verkehr wurde immer mehr, ich fürchtete, dass wir schon bald eingeparkt wären.
Eine große Personengruppe scharte sich um den Pavillon und ließ sich wohl einführen in die Technik des Stand-Up-Paddelns. Jetzt wurde es mir zu bunt, ich schlug Beate unseren Aufbruch vor. In Windeseile packten wir zusammen und verließen diesen Ort, an dem wir eigentlich einen geruhsamen Sonntag in herrlicher Umgebung verbringen wollten. Das war hier nicht möglich.
Auf der Suche nach einem geruhsamen Platz
Die Suche nach dem geeigneten Ort war jetzt leider kein einfaches Unterfangen, alle auf Park4Night angegeben Plätze konnten nur über schlechte bis sehr schlechte Wege und oftmals nur mit 4×4 Fahrzeugen erreicht werden. So kurvten wir umher, Beate schlug vor, doch schon heute zum Kloster Geghard zu fahren, was ich allerdings wegen des Sonntags nicht gut fand. Dieses Kloster ist ein Touristenmagnet und natürlich besonders Sonntags auch das Ziel vieler Leute aus dem nicht so fernen Jerewan.
Und in die Hauptstadt wollte ich auch am Sonntag nicht, lieber morgen. So suchten wir etwas verzweifelt nach dem Platz, wo wir in Ruhe den Tag bei Sonnenschein verbringen konnten.
Schließlich fand ich eine ebene Fläche nicht allzu weit von der Hauptstraße entfernt, wo wir uns niederlassen konnten. Hier in Armenien und auch in Georgien ist es ja praktisch überall möglich zu stehen, wenn die Fläche nur einigermaßen gerade ist.

Kurzbesuch am Nachmittag
Wir packten aus und genossen das Wohnmobilfahrerleben. Da es hier auch guten Internetempfang gab, was am See nicht der Fall war, konnte Beate am Laptop unsere aktuellen Reiseberichte einstellen und noch sonstige Arbeiten erledigen. Ich gönnte mir derweil ein Buch und ein gutes Glas Rotwein.
Irgendwann nachmittags kam ein Auto den Weg zu uns gefahren, hielt an und ein junges Pärchen stieg aus. Sie hatten unseren Wagen von der Straße aus gesehen und waren neugierig, wer da wohl steht. Ein kurzer Plausch auf englisch folgte, dann verabschiedeten sie sich wieder und fuhren davon.
Kühler Abend
Wir verbrachten den ganzen Nachmittag draußen im Sonnenschein, dann bereiteten wir das Abendessen und als es kühler wurde, verzog Beate sich ins Wohnmobil. Ich blieb noch etwas draußen, genoss den Ausblick auf die herrlichen Araratgipfel und wartete, bis die Sonne hinter den Bergen verschwunden war.
Ein etwas chaotisch begonnener Tag fand seinen geruhsamen Abschluss ohne eine Besichtigung.
Gefahrene Kilometer: 20,3 km
Landkarte: Auf der Suche nach einem Stellplatz

Nach 49 Tagen kann es auch mal ohne Besichtigung gut sein 😊