Touristenhochburgen am Mittelmeer

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Türkei– Sechsundsiebzigster Tag, Samstag, 21.06.2025

Türkei– Sechsundsiebzigster Tag, Samstag, 21.06.2025

Noch vor dem Frühstück gönnte ich mir ein erfrischendes Bad nach einer schweißtreibenden Nacht mit Mückengesumme. Das Wasser war heute morgen kälter als gestern Abend, so blieb ich auch nicht solange drin und kehrte alsbald ins Wohnmobil zur noch schlafenden Beate zurück. Erfrischt hatte das Bad in jedem Fall.

Wir ließen uns viel Zeit bis zur Abfahrt, noch einmal sprang ich nach dem Frühstück ins Wasser, so herrlich war es und anders als Meerwasser muss man sich danach auch nicht vom Salz befreien.

Ein paar Worte wechselte ich noch mit einer englischen Familie, die gestern Nachmittag mit ihrem Kastenwagen gekommen waren und nun hier solange ausharren müssen, bis ihr Kühlschrank wieder repariert ist, den sie in Manavgat zur Reparatur abgegeben hatten.

Wo wir nie hin wollen

Dann ging es los, Beate hatte eine schöne Strecke ausgesucht rund um den großen, weit verzweigen Stausee. Wunderschön türkisfarben leuchtete er unter dem blauen Himmel und im Hintergrund erhoben sich majestätisch die Berge, auf deren Höhen wir gestern gefahren sind.

Dann näherten wir uns Side und man sah sofort an den Geschäften, dass hier der Tourismus zu Hause ist. Oberkörper freie Männer liefern auf den Straßen umher, so, wie es nur Touristen tun. Wir steuerten die Altstadt und damit das antike Zentrum von Side an, wo früher die Griechen siedelten und deren Hinterlassenschaften man noch heute besichtigen kann. Überall Ruinen und Säulenreste und ein riesiges Amphietheater, das aber derzeit renoviert wird und nicht zugänglich ist.

Wir gelangten bei großer Hitze in die neue Altstadt, hier hübsche Häuschen, alle im gleichen Stil und an manchen Stellen auf der Straße Glasböden, durch die man die Reste alter griechischer Mauern oder Straßen sehen konnte. Das hier der Tourismus boomt merkt man sofort, unterschiedlichste Sprachen waren zu hören und in den Geschäften nur Waren für den ausländischen Besucher. Überall wird man angequatscht, auch wenn man noch nicht mal die Auslagen der Geschäfte anschaut, oft sogar direkt in Deutsch.

Besonders auffällig ist, dass hier sämtliche Preise nur in Euro angegeben sind, die türkische Lira spielt hier keine Rolle. Allerdings wissen wir nicht, ob auch in Euro gezahlt werden kann.

Bei extremer Hitze gingen wir durch die Straßen, an denen sich ein Geschäft und ein Restaurant ans andere reiht.

Bis hinunter zum Wasser führte die Straße, hier fahren dann Schiffe ab, mit denen man eine Küstenfahrt machen kann und die natürlich lautstark beworben werden.

Nach kurzem Blick aufs Meer gingen wir zurück zum Wagen. Für uns steht fest, derartige Aufenthalte werden wir nie buchen, in diesen Massentourismus wollen wir nicht.

 

Entlang der Küste

Nun mussten wir weiter durch Antalya und andere Touristenorte an der Küste Richtung Süden. Zunächst noch im Einzugsbereich von Side reihte sich ein riesiges Hotel an das andere, manche mit Türmen versehen wie orientalische Paläste und überall Geschäfte mit Souvenirs und Strandbedarf.

Extrem viel Verkehr erwartete uns vor Antalya, dem Zentrum des türkischen Massentourismus am Mittelmeer.

Antalya ließen wir liegen, einen Stadtbesuch sparten wir uns, lediglich etwas außerhalb wurden noch ein paar Einkäufe erledigt. Hier fanden wir sogar in einem Migros Markt die verschiedensten Weine, von denen wir zwei günstige Flaschen erstanden. Bei Migros gibt es normalerweise keine Alkoholika, aber den Touristen zuliebe weicht man hier wohl von seinen Prinzipien ab.

Wie bei den Zigeunern

Dann hieß es schon wieder, einen Platz für die Nacht zu suchen, was nun in diesen Touristenhochburgen gar nicht einfach ist. Viele Plätze sind kostenpflichtig oder man darf nicht übernachten, die hier zahlreich vorhandenen Campingplätze total überteuert.

Wir fuhren von einem Ort in den anderen, die hier fast alle ineinander übergehen und steuerten dann einen Strandplatz an, von dem wir hofften, dort noch ein Plätzchen zu kriegen.

Dort angekommen sahen wir schon viele Wohnmobile und Wohnwagen stehen, auch von offensichtlichen Dauercampern.

Doch für unseren kleinen Wagen fand sich noch ein Stellplatz mit Blick aufs Meer. Wie im Zigeunerlager sah es hier aus, aber auch interessant zu sehen, wie die Türken mit Wohnmobil und Wohnwagen unterwegs sind und wie sie campen.

Wir packten trotz der nicht vorhandenen Idylle, wie wir sie gestern und vorgestern erlebt hatten, unsere Stühle aus und genossen erstmal das Feierabendbier beim Meeresrauschen.

Dann gab es Abendessen, Hühnchenschenkel mit Reis, und danach saßen wir noch einige Zeit draußen beim Wein.

Es hatte sich zum Glück etwas abgekühlt, auch wahrscheinlich weil ein kleines Regengebiet durchgezogen war mit ein paar Tropfen.

Von den nahegelegenen Hotels drang laute Musik herüber, aber wozu gibt es Ohropax?

Gefahrene Kilometer: 164,7 km

Landkarte: Vom Stausee zum Meer

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ruth

    Das hätte ich nicht gedacht, dass es in der Türkei 🇹🇷 ne Migros gibt…, tja der Gottfried Duttwyler, der hat‘ s erfunden 😊 Und habt Ihr auch geschaut, ob der Wein nicht ev. alkoholfrei ist? Weil vor 2 odern3 Jahren nochmal abgestimmt wurde in der Genossenschaft, ob Alkohol ins Sortiment aufgenommen werden soll. Aber vlt. Ja nur für die CH 😉🧐

    1. Beate

      Was tut man nicht alles für die Touristen. Normal gibts in der Türkei extra Geschäfte für alkoholische Getränke.

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