Vom tiefen Canyon und der langen Höhle

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Georgien - Zweiundzwanzigster Tag, Montag 28.04.2025

Regen am Morgen, Kummer und Sorgen

Es hatte die ganze Nacht über geschüttet und auch am Morgen ging es so weiter. Wir konnten nichts machen, noch nicht einmal die Zeit im Internet vertreiben, da hier am Besucherzentrum kaum Empfang war. 

Ein wenig Hoffnung gab es für den Nachmittag, da sollte gemäß Wettervorhersage der Regen aufhören und evtl. die Sonne etwas scheinen. Meine Wetter-App www.wetter.com hat sich egal wo man ist als zu 95% zuverlässig herausgestellt, die Vorhersagen sind absolut verlässlich.

Dennoch, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sah nichts nach einer Wetteränderung aus.

Zeitvertreib Einkaufen
Zeitvertreib beim Einkaufen. Ein Kaufladen wie in Kindertagen

Es kann losgehen

Gegen Mittag kamen immer mehr Autos auf den Parkplatz und es wurde geschäftig. Zudem ließ der Regen nach und es schien, als würde es etwas heller am grauen Himmel.

Wir hatten gestern schon einen Taxifahrer und Mitarbeiter des Besucherzentrums kennen gelernt, der etwas englisch konnte. Er kam halb zwei zu uns und ermunterte uns aufzubrechen. So stiegen wir dann in sein Taxi und fuhren ca. vier Kilometer zum Beginn des Weges am Okatse – Canyon.

Die Eintrittskarten für je 20 GEL p.P. hatten wir vorher im Besucherzentrum gekauft.

Der Weg durch den Canyon beginnt mit einem Abstieg über zahlreiche Stufen, bis man dann auf den horizontale Steg kommt, der hoch über dem reißenden Fluss an der Felswand entlang verläuft. Man hat hier Gitterplatten auf dem Laufweg verlegt, sodass man wunderschön in die Tiefe blicken kann. Ist leider nichts für Leute mit Höhenangst.

Der Weg über dem Okatse – Canyon
Der Weg über dem Okatse – Canyon

Beeindruckend war der Blick hinunter in den Canyon, leider war die Vegetation schon so weit, dass der Blick vielfach durch Bäume versperrt war. Dennoch eine sehr reizvolle Landschaft.

Der Metallsteg führte dann über Treppen wieder hoch und da man ohnehin nicht in die Tiefe sehen konnte, waren hier geschlossene Metallplatten verlegt. Dann ging es am Ende des ca. 500 Meter langen Weges auf einen 20 Meter in den Canyon hineinragenden Skywalk. Hier konnte man wieder durch Gitterplatten auf den in der Tiefe rauschenden Okatse sehen. Von hier aus hatte man auch einen schönen Blick links und rechts entlang des Canyons.

Rückmarsch und weiter

Der Fahrer hatte uns eine Stunde Zeit gegeben, dann sollten wir wieder zurück am Fahrzeug sein.

Über 320 Stufen ging es vom Skywalk wieder hinauf, dann über einen gepflasterten Weg zurück zu der Stelle, an der die Taxis warteten. Wir wurden zum Besucherzentrum zurückgebracht und mussten nun die Fahrt bezahlen. Der Fahrer verlangte 40,-€ p.P. für hin und Rückfahrt von insgesamt weniger als 10 Kilometern. 

Hier sollte man aufpassen, es ist nämlich auch möglich, nach Erwerb der Eintrittskarten im Besucherzentrum mit dem eigenen Wagen zum Eingang des Canyons zu fahren, nur scheint das niemand zu wissen und jeder Besucher lässt sich mit Taxis dorthin bringen. Sicher zahlt auch der Einheimische oder außereuropäische Besucher weniger als die in der EU-Zone lebenden. So wurden wir ganz schön abgezockt.

Wir setzten dann unsere Fahrt durch blühende Landschaft fort, nächstes Ziel war die Prometheushöhle, die längste Höhle Georgiens. Jetzt kam auch die Sonne heraus.

Nach Ankunft gleich Eintrittskarten gekauft, auch hier überall höhere Preise für Ausländer, dann begann auch schon die Führung.

Die Höhle war interessant und lang, mit zahlreichen größeren Hallen und vielen Tropfsteinen, manche riesig und somit unvorstellbar alt, aber im Vergleich mit der Magurahöhle in Bulgarien war diese Höhle nicht so beeindruckend.

Mit einem Bus ging es zum Eingang zurück, dann setzten wir unsere Fahrt Richtung Kutaisi fort.

In der kleinen aber unbedeutenden Stadt Tschkaltubo bezogen wir auf einem großen Parkplatz unser Nachtquartier.

Ein Mann kam vorbei, fragte, wo wir herkämen und bei der Antwort Deutschland war er sehr erfreut und lobte die Deutschen und das Land. Überhaupt wird man in Georgien immer sehr freundlich behandelt wenn man seine Herkunft erwähnt. So mancher Georgier war auch schon in Deutschland und spricht sogar ein paar Brocken deutsch.

Wir sind hier sehr willkommen.

Gefahrene Kilometer: 34,7 km

Landkarte: Zeda Gordi nach Zqaltubo Höhlen und Canyon

Einfache Behelfsbrücke
Einfache Behelfsbrücke

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