Auf Wiedersehen Türkei – es geht heimwärts

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Türkei / Griechenland / Bulgarien – Zweiundachtzigster Tag, Freitag, 27.06.2025

Frühstück mal drinnen

In dieser Nebenstraße in Eceabat, in der wir die Nacht verbrachten, konnten wir nun nicht draußen frühstücken, also nach langer Zeit mal wieder drinnen sitzen und schwitzen. Durch die geöffnete Tür kam auch nur warme Luft ins Auto, also lieber geschlossen lassen.

Heute nun hieß es Abschied nehmen von der Türkei, die wir fast vier Wochen bereist hatten, und nimmt man die Woche der Anreise entlang der Schwarzmeerküste dazu waren es fast fünf Wochen. Dazu 25 Tage Georgien und drei Wochen Armenien. Nun also der Beginn des Heimreisemarathons.

Brücke über die Dardanellen
Brücke über die Dardanellen

Museumsbesuch in Gallipoli

In der Stadt Gallipoli gibt es ein kleines Museum, in dem Gegenstände und Hinterlassenschaften der Schlacht um die Halbinsel Gallipoli im März 1915 zusammengetragen und ausgestellt sind.

Da mir der Begriff Dardanellen und Gallipoli im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg ein Begriff waren, ohne aber näheres darüber zu wissen, stattete ich diesem Museum einen Besuch ab. Der Eintritt war frei, zu sehen gab es nur an den Landungsstränden im Süden der Halbinsel im Sand gefundene Dinge der britischen, französischen, australischen und neuseeländischen Soldaten. Gezeigt wurden Knöpfe, Gürtelschnallen, Feldflaschen, Kochgeschirre und Munitionsreste sowie eine große 3D-Karte mit den Landungsabschnitten und türkischen Verteidigungsstellungen.

Beate wartete derweil im Wohnmobil auf mich.

Feuerlöschboot vor dem Museum
Feuerlöschboot vor dem Museum

Grenzübertritt

Weiter ging es durch eine inzwischen völlig andere Landschaft, als wir sie im asiatischen Teil der Türkei gesehen hatten. Hellgelbe Wiesen und Felder und sanfte Hügel, durch die sich die vierspurige Straße schnitt. In Ipsala, kurz vor der türkisch – griechischen Grenze hieß, es nochmals Wasser fassen und günstig tanken, dann waren wir bereit, die Türkei zu verlassen.

Der Grenzübertritt diesmal ganz entspannt, nur ein kurzer Blick der Zöllner in unseren Wagen und Gepäckraum, dann die Passkontrolle und durch waren wir. Hier konnten wir beide im Wagen bleiben, keiner musste separat zu Fuß durch die Kontrollen. 

Es folgte noch die Fahrzeugkontrolle, hier wurde das Kennzeichen eingegeben und die Daten des Halters erschienen auf dem Bildschirm. Eine kurze Namensbestätigung war nötig, dann wünschte man gute Fahrt.

Etwas weiter dann die griechische Kontrolle, hier nur die Pässe vorzeigen, das war’s. Das ganze Procedere hat eine knappe Stunde gedauert, aber nur weil recht viele Ausreisewillige vor uns waren.

Wir sind in Griechenland

Nun ging es durch den südöstlichen Teil von Griechenland Richtung Bulgarien. Das Land schien hier wieder anders, große landwirtschaftliche Flächen und weite Felder. Die Hitze gleich wie in der Türkei, 38 Grad und mehr. 

Wir fuhren dicht an der griechisch-türkischen Grenze entlang und sahen da den massiven Grenzzaun, den Griechenland zum Schutz seiner EU-Außengrenze errichtet hatte. Kein einfacher Maschendrahtzaun, sondern dicke Eisenstäbe, oben abgewinkelt und mit Stacheldrahtrollen gegen Überklettern gesichert. 

Da kommt keiner durch. In einigen Abständen waren zudem hohe Wachtürme errichtet worden. Griechenland lässt also zumindest auf dem Landweg niemanden illegal hinein.

In einer kleinen Stadt suchten wir einen Supermarkt auf, um unsere Vorräte zu ergänzen. Ein völlig anderes Einkaufserlebnis war das, genau wie bei uns in Deutschland, es gab alles, Wein, Bier alle Arten von Wurst, Fleisch und Käse, dazu Preise, die wir nicht umrechnen mussten. Aber natürlich auch vieles teurer als die letzten elf Wochen.

Noch ein Grenzübertritt

Es ging flott weiter auf der gut ausgebauten Straße und bald schon kamen Hinweisschilder auf die Grenze zu Bulgarien. Hier ging alles ganz schnell, denn Bulgarien ist seit einiger Zeit dem Schengenabkommen beigetreten und hat seine Grenzkontrollen abgebaut. Also ging es ohne dass man irgendwas vorzeigen musste nach Bulgarien hinein.

Kurz hinter der Grenze in Svilengrad hatte Beate einen schattigen Stellplatz ausgesucht, direkt am Stadtpark. Wir platzierten uns unter Bäumen, die zwar Schatten gaben, es aber dadurch nicht kühler wurde, und tranken unser Feierabendbier auf einer Bank im Park.

Nach dem Abendessen in größter Hitze nochmal mit einer Flasche griechischen Wein rüber auf eine Bank und noch ein paar Gläschen getrunken. So richtig Lust auf’s Bett hatten wir nicht, denn es deutete alles auf eine sehr heiße Nacht hin.

Gefahrene Kilometer: 296,1 km

Landkarte: Von der Türkei über Griechenland

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Hm, diese Dardanellen-Kämpfe hatten doch irgendwas mit der Eroberung Istanbuls zu tun 🧐
    Das mit den hohen Grenzzäunen ist schon zu verstehen 😊

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