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Kappadokien Ballone

Ein Himmel voller Ballone

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Türkei– Zweiundsiebzigster Tag, Dienstag, 17.06.2025

99 Luftballons.......

Viertel vor fünf schrillte der Alarmton des Smartphones und riss uns aus den Träumen. Wir wollten doch heute morgen die vielen Heißluftballone am Himmel sehen, für die diese Region bekannt ist.

Noch war nichts zu sehen, doch beim Blick aus der Tür sah ich einen dunklen Punkt am Himmel.

Da kommen sie, schnell hieß es Hemd und Hose anziehen und hinaus. Und tatsächlich, über dem Bergplateau hinter uns tauchten mehr und mehr dunkle Punkte im Morgengrauen auf, einige groß, andere sehr klein. Und überall am Ortsrand von Göreme wuselte es jetzt, Ballone leuchteten hell auf und zeigten ihre bunte Vielfalt, wenn die Heißluftbrenner gezündet wurden.

Ballons in Kappadokien
Die Ballons kommen
Ballons in Kappadokien
Sie kommen näher

…..auf ihrem Weg zum Horizont

Langsam glitt die Masse der Ballone über uns hinweg, einige setzten schon bald zur Landung an, andere flogen noch hoch oben ein ganzes Stück weiter.

Inzwischen waren auch die ersten Zuschauer zu uns auf unseren Platz gekommen und rundherum sah man die Menschen auf den Hügeln stehen.

Einzelne bunte Ballons standen schon ganz tief und man glaubte, sie würden zur Landung ansetzen, doch nochmal wurde der Brenner gezündet und es ging wieder nach oben. Die Ballonpiloten waren so geschickt, dass sie es schafften, die Ballone in geringer Höhe entgegengesetzt zu den höher fliegenden treiben zu lassen, direkt auf den anvisierten Landeplatz zu.

So bewegten sich viele Ballone in geringer Höhe über den Tuffsteinspitzen und fuhren ganz langsam ihrer Landestelle entgegen. Dort wartete bereits die Helfermannschaft mit dem Transportanhänger für die Passagierkörbe und tatsächlich gelang es, genau auf der Ladefläche dieser Transportanhänger die Körbe abzusetzen.

Inzwischen war auch die Sonne über die Bergkante gekommen und die vorher grauen Ballone zeigten sich in all ihrer Buntheit und Schönheit.

Allerdings verspürten wir beide nicht den Wunsch, eine Ballonfahrt zu machen, denn einen Großteil der Fahrt, die insgesamt nicht länger als 45 bis 50 Minuten dauert, wird damit zugebracht, in niedriger Höhe die Landestelle anzusteuern.

Wieder ins warme Bett

Draußen war es noch ordentlich kühl und nach eineinhalb Stunden, nachdem die meisten Ballone zurück auf der Erde waren, kehrten wir ins warme Wohnmobil zurück und kuschelten uns nochmal unter die warmen Decken. Kalte Füße und kalte Hände hatte es gegeben, zudem war es ja noch recht früh und bis zum endgültigen Aufstehen noch Zeit.

Das Publikum rund um unser Auto hatte sich auch wieder verzogen, plötzlich war alles wieder als wenn nichts gewesen wäre.

Wanderung durch das Liebestal

Wir frühstückten im Wohnmobil, draußen war es noch zu frisch und verließen unseren Platz gegen neun Uhr. Geparkt wurde der Wagen am Ortsrand von Göreme, dann ging es anhand einer auf Komoot aufgezeichneten Wanderung zunächst durch den sehr touristischen Ort mit zahllosen Lokalen, Restaurants und Souvenirläden hinaus aus der Stadt.

Die Tour führte zunächst oberhalb des Tales nach Norden mit wunderschönem Blick auf das Rosental, eine rötlich gefärbte Gesteinsformation, die diesem Tal den Namen gab.

Rosental bei Göreme
Blick auf das Rosental
Rosental bei Göreme

Dann ging es einen schmalen Pfad hinunter in das Love Valley und man sah schon zahlreiche der wohl für den Namen verantwortliche Tuffsteintürme, die sogenannten Feenkamine. Viel mehr und in verschiedenen Größen als wir schon gestern bei der kurzen Wanderung durchs Taubental gesehen hatten. Faszinierende Naturkunstwerke, bei denen man sich fragt, wie sie entstanden sein könnten. Auch an den Talwänden weiße Hügel und Buckel wie ausgegossener, zäher Pudding.

Der Weg durch das Tal war nicht immer einfach zu finden, Ausschilderungen oder Markierungen fehlten, so musste Beate immer wieder die Strecke auf Komoot kontrollieren, ob wir noch richtig sind. Auf diese Weise gelangten wir durch das ganze Tal bis zum kleinen Ort Uchisar mit seinem markanten Felsen in der Ortsmitte, in dem eine Burg errichtet wurde.

Zum Glück war es heute nicht sehrt heiß, es ging ein frischer Wind und so konnten wir wunderbar wandern. In Uchisar allerdings reichte es Beate, den vier Kilometer langen Rückweg durch das Taubental ließen wir ausfallen und suchten statt dessen ein Hotelrestaurant auf, um dort nur etwas zu Trinken.

Dann suchten wir die Bushaltestelle für den Bus zurück, fanden sie aber nicht. Also per Taxi für umgerechnet sechs Euro ins Zentrum von Göreme, dort noch in einem Supermarkt etwas eingekauft und dann mit dem Wohnmobil auf einen Stellplatz am Rande von Göreme auf einer Anhöhe gefahren. 

Wir wollten einem möglichen Touristentumult wie gestern Abend auf unserem Stellplatz heute vermeiden und hofften zudem, am nächsten Morgen von hier aus noch einmal aus anderer Perspektive die Ballone herumschweben zu sehen.

Hier oben hatten wir gestern schon einige Wohnmobile gesehen, zu denen wir uns nun gesellten.

Den Nachmittag verbrachten wir in der herrlichen Sonne, nach knapp sechs Stunden Wanderung war etwas relaxen angesagt.

Nach Sonnenuntergang wurde es kühl, ich ging noch ein wenig zu den andern Campern für ein kurzes Gespräch rüber, dann wurde es auch schon Zeit, das Bett zu richten. Möglicherweise gibt es morgen in aller Frühe ja wieder Ballons zu sehen.

Gefahrene Kilometer: 8,8 km

Gelaufene Kilometer: 11,3 km

Landkarte: Wanderung im Love Valley bei Göreme

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Sieht schön aus, die vielen Ballons 🎈..aber der zähe Pudding auch 😊

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