Es geht ans Ende von Frankreich

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25. Tag, Donnerstag, 22.06.2023

Zu den Aussichtspunkten von Crozon

Ich hatte mich noch etwas informiert über die Sehenswürdigkeiten der Halbinsel Crozon und so von verschiedenen Highlights an der Küste des südlichen Zipfels dieser wie eine Bourbonenlilie aussehenden Halbinsel erfahren. So ging es bei dem schönsten Wetter los zum Pointe de Pen Hir, wo kurz vorher noch ein Atlantikwallbunker mit Außenanlagen zu besichtigen war. Auch hier gegenüber von Brest eine mächtige Batterie mit Kommandobunker, der zum Museum umgestaltet worden ist. Hatte allerdings geschlossen. Vor dem Museum eine ganze Reihe mächtiger Anker alter Schiffe, so auch einer des 1997 abgewrackten französischen Flugzeugträgers Clemenceau.

Wir besichtigten etwas diese große Bunkerstellung und wurden uns wieder des Wahnsinns bewusst, was hier verirrte Politiker angerichtet haben oder anrichten wollten. Interessant war allerdings, das diese Bunkeranlage in eine bestehende alte Festung aus der Zeit Vaubans integriert worden ist. Schon vor 400 Jahren hat man an dieser Stelle Küstenbefestigungen gegen evtl. Feinde gebaut.

Der Pointe de Pen Hir wurde gekrönt von einem Denkmal an den Freiheitskampf der Bretonen von 1940 bis 1945. Die äußerste Spitze war wild und rauh und der Felsen zerklüftet. Unten rauschte das klarblaue Wasser des Atlantiks. Ein z.T. atemberaubender Anblick.

Atlantikwallbunker
Atlantikwallbunker
Pointe de Pen Hir
Pointe de Pen Hir
Anker eines Kriegsschiffes
Anker eines Kriegsschiffes
Denkmal für die bretonischen Freiheitskämpfer
Denkmal für die bretonischen Freiheitskämpfer
Rauhe Küste am Pointe de Pen Hir
Rauhe Küste am Pointe de Pen Hir
Felsentor am Pointe de Dinan
Felsentor am Pointe de Dinan

Zum Pointe de Dinan

Nächster Aussichtspunkt etwas weiter südlich war der Pointe de Dinan, weniger spektakulär als der erste, doch auch mit zerklüfteter Felsenküste und einem Felsentor. Wir spazierten etwas in der Sonne herum, hier waren schon nicht mehr so viele Leute unterwegs wie noch zuvor, vor allem war der Parkplatz kleiner und sehr steil.

Pointe de la Chevre

Der südlichste Aussichtspunkt bot die höchste Klippe der Halbinsel Crozon, doch leider konnte man davon wenig sehen. Hier befand sich auch eine Gedenkstätte für die im Einsatz umgekommenen oder vermisster französischen Marineflieger von ersten Weltkrieg bis Anfang der 2000er Jahre.

Da es hier nun nicht soviel zu sehen gab außer viel Stechginster, Heidekraut und Farn hielten wir uns nicht allzu lange auf. Ich wollte noch einen vierten Punkt anfahren, der im Internet hochgelobt wird mit seinem mediterranen Flair, die Halbinsel Ile de Vierge, die Jungfraueninsel (obwohl es keine Insel ist), doch alle dahin führenden Straßen waren Einbahnstraßen. Kein Hinkommen also.

Nun, wir wollten noch unsere Vorräte auffüllen und suchten in der Ortschaft Crozon einen E.Leclerc – Markt auf. Danach gab ich unser Übernachtungsziel ins Navi ein, ein Parkplatz in der Nähe des Pointe de Van fast ganz an der westlichsten Spitze Frankreichs. Die liegt mit dem Pointe du Raz noch etwas weiter vorn, doch da gab es keinen geeigneten Platz.

Denkmal für die im Einsatz gefallenen und vermissten französischen Marineflieger
Denkmal für die im Einsatz gefallenen und vermissten französischen Marineflieger
Stechginster und Erika
Erika und Stechginster

Knapp eine Stunde fuhren wir noch, dann kamen wir um viertel vor sechs an. Ein schöner kleiner Parkplatz in der Nähe des Küste, zwar nicht mit Meerblick aber fast. Endlich wieder einsam und allein, dem Trubel eines solchen Campingplatzes entflohen. Hin und wieder auf einer längeren Reise muss man mal auf so einen Platz, um zu Duschen und Haare zu waschen, aber jeden Abend so stehen möchten wir beide nicht.

Es war sehr auffällig, das gerade auf diesem Campingplatz, auf dem wir zwei Nächte verbracht hatten, sehr viele deutsche Wohnmobile und Wohnwagen zu finden waren. Auch sonst auf der Halbinsel begegneten uns immer wieder Deutsche mit ihren Wohnmobilen, soviel hatten wir bisher auf der ganzen Reise nicht gesehen. Es scheint, als wäre die Halbinsel Crozon ein begehrtes Ziel für Deutsche auf ihrer Bretagnereise. Nun, Crozon ist nicht schlecht, hier gibt es im Gegensatz zur übrigen Bretagne größere, zusammenhängende Waldgebiete, aber ein ausgesprochenes Besuchsmuss ist sie nicht.

Den Abend verbrachten wir beide weitgehend draußen, wenn es möglich ist, grillen wir und genießen anschließend, wenn die „Hausarbeit“ erledigt ist, die Zeit bis zum Schlafengehen beim Wein.

Nicht außer acht gelassen werden darf dann das Schnäpschen vor dem Einschlafen, ein allabendliches wichtiges Ritual.

Gefahrene Kilometer: 125 km

Landkarte

Abendstimmung
Abendstimmung
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth Sieker-Hoppmann

    Nettes Ritual am Abend 🥃😊 und dann bei dem tollen Abendhimmel 👍

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