Türkei – Achtzigster Tag, Mittwoch, 25.06.2025
Besuch beim Frühstück
Wir hatten unseren Frühstücksplatz draußen gerichtet, trotz des massenhaften Mülls auf unserem Stellplatz, doch wenn man in die andere Richtung schaute, sah man ihn nicht.
Ein Auto kam heran, fuhr auf den Platz und hielt. Der Fahrer stellte sich als derjenige vor, der diesen Platz in die App eingegeben hatte und er sah heute morgen meine nicht ganz positive Bewertung. So hatte er sich ins Auto gesetzt, um zu sehen, ob die, die da diese Bewertung geschrieben hatten, noch da waren.
Wir sprachen etwas miteinander, ich beklagte den Müll und Dreck, doch da konnte er auch nichts machen. Falls wir irgendwelche Hilfe bräuchten, könnten wir uns an ihn wenden. Nun, danke für das Angebot, das immer viele Türken gemacht haben, aber bei uns ist alles ok, Hilfe wird nicht benötigt.
Auf abenteuerliche Weise durchs Dorf
Heutiges Zwischenziel sollte die Stadt Bergama sein und bei näherer Recherche stieß ich darauf, das das heutige Bergama das antike Pergamon war, dem in Berlin ein ganzes Museum gewidmet ist.
Der Weg dorthin zunächst unspektakulär, zwar ging es durch schöne, hügelige Landschaften, aber sie waren nicht atemberaubend.
Dann kamen wir zu dem einsam gelegenen Bergdorf Karadere und hier leitete uns das blöde neue Navi über enge und engste, mit Kuhmist bedeckte Wege durch das Dorf. Zunächst musste Beate aussteigen, um den Weg zu erkunden, ob er überhaupt mit dem großen Fahrzeug befahrbar ist.
Ganz vorsichtig musste ich um Ecken und Kurven biegen und gerade so kam ich durch. Am Straßenrand saßen zwei Frauen, ihre Schuhe hatten sie mitten auf der Straßen stehen lassen, und schauten uns ungläubig an, als ich ihre Pantoffeln zwischen die Räder nahm und langsam vorbei fuhr. Sowas hatten sie bestimmt noch nicht gesehen.
Mit viel Geschick lenkte ich den Wagen durch die engen Gassen, bis wir wieder auf der Hauptstraße waren. Google maps hätte uns einfach auf der breiten Hauptstraße durch den Ort geschickt.
Doch wir hatten dieses Problem der engen Ortsdurchfahrt gut gelöst. Das war wieder reinstes Abendteuer.
Problem Fehleranzeige
Kurz bevor wir im Ort ankamen und ich halten musste, piepte es plötzlich im Wagen und eine Fehleranzeige im Instrumentendisplay erschien. Was war das? „Motor kontrollieren lassen!“ stand da. Schnell im Handbuch nachgeschaut und dort hieß es, es könnte eine Fehlfunktion der Zünd- oder Einspritzanlage sein und man solle schnellstmöglich eine Vertragswerkstatt aufsuchen.
Zum Glück gab es sowas in Bergama und dort wurde der Fehler mit einem Diagnosegerät ausgelesen und zurückgesetzt. Nur ein Fehler im Kupplungspedalsensor, das lässt uns nicht stranden. Mit einem Handschlag bedankte ich mich, dann konnte es weiter gehen. Problem wieder gut gelöst. Wozu braucht man überhaupt so einen Sensor?
In der Hitze der Stadt
Wir fuhren etwas ins Zentrum von Bergama mit Blick auf das hoch oben auf einem Bergplateau liegende antike Pergamon. Es ist Beschreibungen nach nicht mehr viel übrig und ohnehin interessieren uns antike Ruinen nicht sonderlich, sodass wir uns den Weg auf den Berg und den wieder horrenden Eintrittspreis sparten. Tolle Infos findet ihr auf dieser Seite.
Stattdessen kauften wir lieber in einem bekannten Süßwarenladen, Salepcioğlu Helvaları, die in Vorderasien berühmte Spezialität Halva. Sie besteht generell aus einem Mus von Ölsamen und Honig, Zucker oder Glukosesirup. Durch Zugabe von Vanille, Kakao, Nüssen, Mandeln, Rosenblüten oder Pistazien wird Halva verfeinert bzw. aromatisiert.
Dann ging es zurück zum Wagen, nun wollten wir nochmal ans Meer, um dort einen Ruhetag zu verbringen.
Problem der Stellplatzfindung
Nun ist es leider am Meer in der Saison gar nicht so einfach bzw. fast unmöglich, einen guten Platz zu finden, überall wo es schön ist, sind jetzt Strandbars und Beach Clubs aufgebaut und alles voll mit Liegestühlen und Sonnenschirmen. Zudem ist es natürlich am Strand ohne jeglichen Schatten kaum auszuhalten, denn inzwischen war das Thermometer auf 41 Grad geklettert.
Wir fuhren lange herum, mal zu dem Platz, mal zum anderen Platz, nirgends war es geeignet, zwei Tage zu stehen, zumal die Sonne erbarmungslos vom Himmel brannte.
Schließlich gelang es uns doch an einer Lagune in einem Pinienwäldchen einen guten Platz zu finden, von wo aus wir auch gut und schnell ins Wasser konnten. Der Zufahrtsweg war zwar etwas schwierig, aber wir sind schwierige Wege mit unserem Fahrzeug gewöhnt
Wir fanden ein halbwegs schattiges Plätzchen unter Pinien, richteten uns ein und nahmen ein erstes Bad im Meer.
Problem gelöst.
Die Hitze war auszuhalten, auch das Stechinsektengetier hielt sich zurück.
Nach Sonnenuntergang eine weitere Abkühlung, dann konnten wir ins Bett. Leider ging gar kein Wind mehr und so blieb die Temperatur im Fahrzeug hoch, 32 Grad zeigte das Thermometer.
Gefahrene Kilometer: 181,1 km
Landkarte: Von Akhisar zum Meer
Oh je, schreibt man ne mässige Bewertung und es kommt gleich einer und fragt persönlich nach 🤪
Und auf „Piepsen“ im Auto könnte ich auch gut verzichten, aber kaum zu glauben, dass Ihr so schnell ne passende Werkstatt gefunden habt 👍
Und einen super Stellplatz „ergab“ sich auch wieder 😉😊