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Höhlensiedlung Uplistsikhe

In die Hauptstadt Tiflis

Georgien - Fünfundzwanzigster Tag, Donnerstag 01.05.2025

Höhlensiedlung Uplistsikhe

Etwas nach zehn Uhr machten wir uns bei sonnigem Wetter auf zum Kassenhäuschen am Eingang der zu besuchenden Höhlenstadt. Es gab Tickets für 15 GEL nur zur Besichtigung der Höhlen oder für 20 GEL mit zusätzlicher kleiner Weinprobe. Natürlich wählte ich letzteres aus.

Auf dem zu besichtigende Gelände lief man über Felsen und konnte jede der ehemaligen Wohnbehausungen der Menschen vor über fast 8000 Jahren besichtigen. Unglaublich, zu was damals schon der Mensch fähig war. Natürlich lebten sie nicht nur in den Höhlen, überall gab es auch Holzüberbauungen, doch davon war nichts mehr zu sehen. Selbst Kassettendecken hatte man aus Stein herausgehauen.

Den Abschluss des Besuchs bildete die kleine Weinprobe, hier gab es vier verschiedene Weine, zwei weiße, einen rose und einen roten Wein. Nur der rote schmeckte uns, es war der halbsüße Rotwein aus der Kindzmaraulitraube, die hier hauptsächlich für halbsüßen Wein Verwendung findet. Leider war die Flasche extrem teuer, sodass wir auf einen Kauf verzichteten.

Auf nach Tiflis

Am Parkplatz zurück war er schon sehr gut gefüllt mit PKW, Kleinbussen und großen Reisebussen, die alle ihre Menschenladungen entluden.

Gut, dass wir schon mit dem Besuch durch waren.

Nun ging es auf direktem Weg Richtung Hauptstadt. Zwischenziele ließen wir aus, wir werden sie vielleicht später besuchen. Tiflis ist mit 1,4 Millionen Einwohnern eine im Vergleich mit Istanbul kleine Stadt, dennoch ging es langsam im großen Verkehrsstrom in die Stadt hinein. Wir hatten einen Parkplatz mitten in der Altstadt ausgesucht und mussten dafür mit unserem Wagen auch durch engere Straßen mit rechts und links parkenden Autos hindurch. War manchmal nicht ganz so leicht.

Leider war unser ausgesuchter Parkplatz um die Mittagszeit voll besetzt. Was nun, also schnell einen anderen gesucht, zu dem wir auf die Höhe fahren mussten in die Nähe des großen Denkmals „Mutter Georgiens“. Hier standen wir gut, hoch oben über der Stadt und dank unseres kurzen Wagens nahmen wir nicht mehr Platz ein als ein normaler PKW – Stellplatz. Es zeigt sich immer wieder, wie ideal unser Wohnmobil ist, innen ein Raumwunder, außen kurz und wendig.

Denkmal „Mutter Georgiens"
Denkmal „Mutter Georgiens"
Denkmal „Mutter Georgiens"
Denkmal „Mutter Georgiens"

Stadtbesuch

Nun hieß es erstmal sich zurechtfinden, wie kommen wir hier vom Berg runter in die Stadt? Wie bereits gesagt, ganz in der Nähe befindet sich das große Denkmal der Mutter Georgiens, etwas weiter die Festung Nariqala und direkt dazwischen eine Seilbahnstation hinunter zum Europaplatz.

Hier oben war viel los, viele Leute und entsprechend viele Souvenierstände und Verkaufsbuden für Essen und Getränke.

Wir kauften vier Seilbahnfahrten für uns und fuhren dann hinunter in die Stadt. Hier war jede Menge Leben, meist waren junge Leute der unterschiedlichsten Nationalitäten unterwegs. Auf der modernen Friedensbrücke dann wieder viele junge Frauen und Pärchen, die diese unseligen Selfies in allen möglichen Posen produzieren. 

Dafür stehen hier extra zwei Drehscheiben mit einem sog. Selfie – Licht und der Befestigungsmöglichkeit für das Smartphone. Hier kann man nun, gegen Bezahlung natürlich, in jede gewünschte Richtung gedreht werden und sich selbst fotografieren.

Die Menschheit wird immer blöder.

Wir durchquerten die Altstadtgassen, kamen auf den großen Friedensplatz und gingen am Parlamentsgebäude vorbei, das uns durch die vergangene Fernsehberichterstattung über die nicht ganz so nach den Wünschen einiger in der Bevölkerung und des europäischen Westens verlaufenden Wahlen bekannt war. Hier war viel Polizeipräsenz und auf der Treppe vor dem Gebäude wohl ein dauerhaftes Protestcamp eingerichtet.

Nun hieß es erstmal was suchen, um uns zu stärken. Das erste Restaurant, das Beate ausgesucht hatte, nahm natürlich nur Gäste, die bereits vorreserviert hatten. Überall das selbe.

Also zurück in das Touristenviertel, hier gibt es genug Restaurants und genug Sitzmöglichkeiten. Natürlich ist das Essen in der Hauptstadt nicht so günstig wie auf dem Land, verglichen mit gestern Abend zahlten wir hier das Zweieinhalbfache.

Stadt im Lichterschein

Dann ging es zurück zur Seilbahnstation und hinauf auf den Berg. Wir steuerten noch ein kleines Lokal am Berghang mit Blick auf die Stadt an und tranken noch zwei Gläschen Wein. Es wurde immer dunkler und die Lichter der Stadt funkelten. Ein wunderschönes Panorama, das wir noch an unserem Wohnmobil mit dem Rest Wein, den wir noch hatten bewunderten.

Von der Stadt herauf schallten plötzlich die immer wiederkehrenden Rufe der Protestierenden, die seit nunmehr über 140 Tagen jeden Abend zum Parlament marschieren, um ihren Unmut über die letzten Wahlen kund zu tun.

Wir dachten, hier oben wären wir ziemlich allein und in Ruhe, aber weit gefehlt. Dieser Platz ist auch bei anderen sehr beliebt, und deshalb zog es viele Autofahrer hier her, um die wunderschön leuchtende Stadt zu betrachten.

Das hielt leider bis spät in die Nacht an, mit brüllenden Motoren ankommende Autos und laute Musik aus den Radios ließ mich bis kurz vor zwei Uhr nicht schlafen.

Aber so ist das, wenn man in einer Stadt übernachtet.

Gefahrene Kilometer: 83,1 km

Landkarte: Fahrt nach Tiflis und Stadtrundgang

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Nach den Bildern ganz schön, das Tiflis, mit Seilbahn zwischen „Mutter Georgiens“ (muss ich gleich mal googeln) und Festung 😊

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