Es geht nach Hause

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Einunddreißigster Tag, Dienstag, 19.03.2024

Rückreisetage

Nach gutem Frühstück ging es aus dem Bergdorf oberhalb von Genua zunächst hinunter in die Außenbezirke der Stadt und dann hinauf über eine sehr anspruchsvolle Passstraße in die Berge.

Wir fuhren nach Tortona, wo wir an einer Entsorgungsstation auf einer Autobahnraststätte nochmal Wasser tankten und die übrigen Arbeiten erledigten.

Unverständliche Tankprobleme

In einem Bergort wollten wir dann an einer kleinen Tankstelle nochmal LPG auffüllen, doch jetzt gab es erstmals Probleme. Der Tankwart konnte sich zwar für mich nicht verständlich machen, doch eine Autofahrerin bekam es mit und übersetzte ins Englische.

Es wäre nicht erlaubt, LPG in Camper zu tanken nur für’s Kochen und Heizen. In Italien sei es nur als Motorkraftstoff erlaubt, weil ansonsten zu gefährlich. Deshalb darf man auch nicht selbst tanken, sondern es muss immer ein Tankwart machen.

Nun gut, also gab es hier für uns kein Gas, der Tankwart wusste wohl noch nichts von aktuelleren Bestimmungen.

An der nächsten LPG-Tankstelle in der Stadt Novara war es dann ohne Probleme möglich.

Tolles vereintes Europa und vereintes Italien.

Nächster Stopp Schweiz

Es ging weiter auf der SS 211 am Lago d’Orta vorbei nach Domodossola.

10 Kilometer später überquerten wir die italienisch-schweizer Grenze und schraubten uns dann die Simplon-Passstraße hoch bis zur Passhöhe auf 2007 Meter. Hier lag noch Schnee und es war recht kalt.

Eigentlich wollte ich hier unseren Fahrtag beenden, doch wie wir schon in Spanien in der Sierra Nevada festgestellt hatten, funktioniert die Heizung über 1200 Meter nicht mehr. Und ohne Heizung wäre ein Aufenthalt hier oben nicht angenehm.

 

Simplon-Passhöhe 2007 m
Simplon-Passhöhe 2007 m

Also ging es weiter, wieder runter bis in den Ort Riesch-Brig. Dort galt es, einen Übernachtungsplatz zu finden, was nunmehr in der Schweiz nicht mehr so einfach ist.

Beate fand zwar einen möglichen wieder ziemlich weit den Berg hoch, doch der war belegt mit Fahrzeugen. Also weiter suchen, immer weiter hoch, wobei wir aufpassen mussten nicht wieder über 1200 Meter zu kommen. Dann zufällig kurz bevor wir umdrehen wollen ein kleiner, flacher Erdplatz am Hang abseits der Straße. Hier fanden wir unser gesuchtes Nachtquartier.

Wetter heute anfänglich sonnig, dann in der Po-Ebene sehr diesig und bewölkt und ab Domodossola wieder sehr schönes Sonnenwetter.

Gefahrene Kilometer: 320,3 km

Landkarte

Zweiunddreißigster Tag, Mittwoch, 20.03.2024

Sonnige Schweiz

Mit der Eisenbahn durch den Berg

Herrlich leuchteten die schneebedeckten Bergspitzen um uns herum im frühen Morgensonnenschein. Auf unserem Terrassenplatz hatten wir einen wunderschönen Blick hinunter ins Tal auf die Ortschaft Brig. 

Wir beendeten unser Frühstück und fuhren schon um kurz nach neun Uhr weiter, zunächst wieder hinunter vom Berg und dann Richtung Bahnverladung Lötschbergtunnel. Wir wollten uns den großen Bogen über Sion und Montreux am Genfer See sparen und die rechts von uns liegende Bergkette mit der hier einzigen Möglichkeit queren, dem Zug. 

Immer den Schildern nach ging es nach einiger Zeit wieder eine gewundene Straße hinauf bis nach Goppenstein, wo der Verladebahnhof ist. Nächste Abfahrt war mit 10:03 Uhr angegeben, da hatten wir noch acht Minuten. Schnell die 27,- Franken bezahlt und auf die Waggons gefahren, pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk ging es um 10:03 Uhr los.

Die Fahrt durch den 17 Kilometer langen Tunnel dauerte 17 Minuten. Man bleibt hier im Fahrzeug sitzen und fährt auf offenen Waggons durch den dunklen Tunnel. Sehr eindrucksvoll.

Bahnverladung Lötschbergtunnel

Auf nach Entlebuch

In Kandersteg ging es wieder vom Zug runter und weiter Richtung Thuner See, an Interlaken und Brienz vorbei wieder hoch in die Berge. Wir wollten über kleine Passsträßchen die Berge überqueren und ins Entlebucher Tal fahren, doch weder der eine noch der zweite kleine Pass waren offen. Wohl noch zu viel Schnee.

Also ging es teils über die Autobahn nach Luzern und von dort aus kurz vor Wolhusen hoch in die Berge zum Aussiedlerhof, wo unser Sohn und Freundin wohnen.

Herrlicher Sonnenschein und Blick auf die umliegenden Berge begleitete uns die ganze Fahrt, die heute gegen 14:00 Uhr endete.

Gefahrene Kilometer: 202 km

Landkarte  

Dreiunddreißigster Tag, Donnerstag, 21.03.2024

Es geht nach Hause

Abschied aus der Schweiz

Nach ein paar schönen Vormittagsstunden, zunächst im Regen, dann doch noch Sonnenschein, verabschiedeten wir uns von Sohn und Freundin und fuhren bei Luzern auf die Autobahn. Zunächst ging es Richtung Zürich, dann Schaffhausen und am Grenzübergang Thayngen zurück nach Deutschland.

Um kurz vor halb fünf am Nachmittag trudelten wir wieder an unserer Heimatadresse ein, insgesamt viereinhalb Wochen Wohnmobilreise, davon drei Wochen Sardinien lagen nun wieder hinter uns.

Zum Glück alles ohne Unfall oder Panne.

Gefahrene Kilometer: 188,6 km

Landkarte  

Fazit über unsere Sardinienreise

Eine wunderschöne Reise hatten wir wieder durchführen können. Begonnen hatte sie mit dem für uns überwältigenden Besuch der Basler Fasnet, die wirklich erlebenswert ist für diejenigen, die Fasnet lieben.

Sardinien selbst war für uns die große Überraschung, landschaftlich unwahrscheinlich vielfältig und grün. Hohe, schneebedeckte Berge wechseln sich ab mit wunderschönen, einsamen Küsten.

Sardinien ist ein Wohnmobilreiseland, was man nicht suchen muss sind Möglichkeiten, den Wasservorrat im Wohnmobil nachzufüllen. Überall gibt es öffentliche Brunnen, an denen man frisches Trinkwasser kostenfrei nachtanken kann.

In der Vorsaison sind wenig Touristen unterwegs, kaum Campingplätze geöffnet, dafür überall freie Stell- und Übernachtunmöglichkeiten. Die in der Saison meistens für Übernachtungen gesperrten und tagsüber kostenpflichtige Parkplätze sind im Februar/März frei zugänglich und umsonst.

Nachteil der Vorsaison ist aber, dass viele Restaurants noch geschlossen haben und zahlreiche touristische Hot Spots nicht zugänglich sind. Dafür ist man aber, wenn man so ein geöffnetes Touristen Highlight findet, wie etwa eine Höhle, gänzlich allein.

Auch muss man sich in der Zeit vor Frühlingsbeginn auf Regen einstellen, aber man hat auch wunderschöne, sonnige Tage. Die Temperaturen sind angenehm, insbesondere in der Nacht kann man gut schlafen, da es niemals zu warm wird.

 

LPG in Italien

Es gibt Foren, in den berichtet wird, dass LPG in Italien nicht in Wohnmobile zum Kochen und Heizen getankt werden darf und man es deshalb an der Tankstelle nicht bekommt.

Wir haben dies bei fünf Tankvorgängen nur einmal erlebt, dass der Tankwart sich weigerte, dies war allerdings an einer Tankstelle in einem kleinen Bergort. Ansonsten gab es nie Probleme, allerdings muss immer ein Tankwart den Zapfhahn bedienen und Sonntags gibt es nirgendwo LPG.

Als Adapter wird ein DISH- Adapter benötigt, der aber meist an den Tankstellen zur Verfügung steht, sollte man keinen eigenen dabei haben.

Sardinien mit dem Wohnmobil in der Vorsaison kann uneingeschränkt empfohlen werden.

Danke

Ich danke Beate, dass wir diese Tour zusammen erleben durften, es in diesen 33 Tagen keine größere Unstimmigkeiten gegeben hat, trotz des beengten Raumes im Wohnmobil und des oftmals heftigen Regens stets harmonisch zuging und wir uns über die Besuchs- und Besichtigungspunkte immer einig waren.

Wir konnten schöne Wanderungen zusammen machen und dadurch viel erleben, was unser gemeinsames Leben sehr bereichert hat.


Großen Dank auch an unsere Nachbarn, die unser Haus gehütet, die Blumen versorgt, sich um die Post gekümmert und unsere Fische gefüttert haben.


Diese Reise mit all ihren Erlebnissen und Eindrücken und ohne Krankheit und Unfall hätte aber auch ohne den Beistand unseres Herrgotts so nicht gelingen können. Deswegen sind wir dankbar und glücklich, dass er uns allzeit beschützt und uns die Schönheiten dieses Teils der Welt hat erleben lassen.

Die Erlebnisse bleiben unvergesslich.

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Schön, dass die Reise Euch gut gefallen hat und Ihr gesund wieder heimgekommen seid. Und danke, dass man „mitkommen konnte“ durch Eure Beschreibungen 👍
    LG Ruth

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