Es geht langsam heimwärts

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Neunundzwanzigster Tag, Sonntag, 17.03.2024

Frühstück am Meer

Von unserem innerörtlichen Parkplatz am Hafen, wo wir trotz abendlicher lauter Musik dann den Rest der Nacht sehr ruhig geschlafen hatten, fuhren wir fünf Kilometer aus der Stadt heraus zu einem Frühstücksplatz am Meer.

Der letzte Teil des Weges dorthin war wieder mal unbefestigt und ziemlich holprig, oft kratzten die Äste der Sträucher und Büsche am Fahrzeug, was sich furchtbar anhört, aber keine Schäden hinterlässt.

Holprige Straße auf Sardinen
Holprige Straße auf Sardinen
Lost Place
Lost Place
Lost Place
Schöne Bucht auf La Maddalena
Schöne Bucht auf La Maddalena

Der Platz lag nahe einer alten Militärunterkunft, wieder ein schöner „Lost Place“. Die Sonne schien, ein herrlicher Tag kündigte sich an. Nach dem Frühstück noch ein kleiner Rundgang zur Bucht, die ziemlich mit kleinen, roten Quallen gefüllt war und um die herum überall Müll und Dreck lag.

Das schöne Sardinien wird leider immer mehr vermüllt.

Schöne Bucht auf La Maddalena
Schöne Bucht auf La Maddalena
Schöne Bucht auf La Maddalena
Schöne Bucht auf La Maddalena
Kleine Mariengedenkstätte am Meer
Kleine Mariengedenkstätte am Meer
Schöne Bucht auf La Maddalena

Einmal noch um die Insel

Da ich gestern gefahren bin und mich weniger umsehen konnte, schlug Beate vor, da sie heute dran war, noch einmal eine Inselumrundung zu machen, damit auch ich alle Schönheiten in mich aufsaugen konnte.

Bald schon waren wir zurück im Ort La Maddalena und ich versuchte, Beate noch zum 2009 gebauten Gebäude des G 8 – Gipfels zu leiten, doch leider liegt es auf militärischem Gelände und man bekommt es so nicht zu Gesicht.

Die Bürger und die Verwaltung hatten sich auf den jährlich stattfindenden G 8 – Gipfel vorbereitet, den Italien auf der Insel La Maddalena ausrichten wollte. Extra dafür wurde ein großes Konferenzgebäude gebaut.

Doch dann ereignete sich ein schweres Erdbeben in den Abruzzen und Bunga-Bunga – Berlusconi verlegte das Gipfeltreffen kurzerhand drei Wochen vor Beginn nach L’Aquila ins Erdbebengebiet.

Immerhin hat das große Gebäude ab 2021 als Corona Impfzentrum gedient.

Auf die Fähre und zurück

Wir fuhren zurück zum Hafen und bogen in die Fährverladungsreihe ein. Ohne Verzögerung ging es an Bord und schon legte das Schiff ab. Schon wieder eine Fährfahrt, unser Wohnmobil wird langsam zur Amphibie.

Nach kurzer Fahrt zurück an Land. Mir fiel ein, wir müssen ja noch einkaufen für daheim, typische sardische Lebensmittel. Doch heute ist Sonntag, mal sehen, ob der Euro Spin Laden, den wir als erstes auf Sardinien aufgesucht hatten, auch heute unser letzter sein wird.

Tatsächlich, er hatte geöffnet. Also noch Wein, Bier, Fisch und was man sonst noch braucht eingekauft und im Wohnmobil verstaut. Danach dann auf zur letzten Etappe vor der Heimreise.

Wir hatten den Fährhafen von Olbia als Ziel eingegeben, kamen aber unterwegs am Wegweiser nach Golfo Aranchi vorbei, dem Fährhafen, wo wir eigentlich mit Corsica Ferries hätten ankommen sollen.

Wenn die also da ankommen, fahren die da auch ab. Schnell eingebogen und die 14 Kilometer bis zum Hafen gefahren. Das sah aber alles recht sonntäglich geschlossen aus und ein Wachmann gab uns Auskunft, dass heute hier kein Schiff mehr ablegen wird.

Was also nun tun.

Auf nach Olbia

So entschieden wir uns, nach Olbia zu fahren, dort legen täglich zwei Linien nach Livorno ab, Moby Lines und Grimaldi Lines. Doch im Ticketbüro im Fährhafen alles gähnend leer.

Zwar lagen drei große Schiffe im Hafen, aber ob es da noch Tickets gab?

Schnell Mr. Google gefragt und siehe da, für heute Abend um 21:30 Uhr eine Abfahrt von Grimaldi Lines nach Livorno. Preis mit Moby Lines verglichen, für günstiger befunden und gleich gebucht. Mit Smartphone geht das blitzschnell.

So gab es noch Kaffee und später Abendessen im Wohnmobil, ehe wir ab 19:30 Uhr auf die Einschiffung warteten.

Unsere Fähre
Unsere Fähre
Tolle Schiffsbemahlung
Tolle Schiffsbemahlung

Wir stechen in See

So kurz nach 20:00 Uhr ging es dann endlich mit dem Wohnmobil auf’s Schiff. Irgendwie etwas chaotisch kam uns dieser Prozess vor, aber egal, irgendwann waren wir an Bord, gingen zu unserem Kabinendeck und bekamen die Schlüsselkarte für die Kabine.

Sie war ausreichend groß und mit kleinem Bad und Dusche ausgestattet. Hierin hörte man außer dem Lüftungsgebläse nichts, selbst als das Schiff fast pünktlich um 22:00 Uhr abgelegt hatte war kein Maschinengeräusch zu hören.

Wir nahmen auf dem Deck stehend Abschied von Sardinien. Irgendwie ist zumindest bei mir immer etwas Wehmut dabei, waren wir doch drei Wochen hier, haben fast die gesamte Insel erkundet und mit allerlei Widrigkeiten gekämpft, aber am Ende wurden wir mit dauerhaft schönem Wetter belohnt.

Ein Bier noch in der Lounge, dann legten wir uns schlafen. 1000 Mal besser als auf den unbequemen Liegesesseln in dem kalten Raum auf der Hinfahrt, und das für nur 20 Euro mehr.

Damals am falschen Ende gespart.

Ade Sardinien, schön war’s.

 

 

Gefahrene Kilometer: 103 km

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Wieder was gelernt, wusste nicht, dass 2008 ein G8 auf der sardischen Nebeninsel hätte stattfinden sollen 🧐 2007 war der G8 in Heiligendamm an der Ostsee, und wir hatten da gerade Urlaub in Kühlungsborn gemacht 😊 Damals war der Vladi noch dabei 🥳
    Ja, auch lange und schöne Reisen enden mal 🤷🏻‍♀️

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