Georgien – Dreiunddreißigster Tag, Freitag 09.05.2025
Sonniger Geburtstag
Heute war mein Geburtstag, der wievielte spielt keine Rolle, auf Reisen fühlt man sich jung, und wie man sich fühlt, so ist man. Auch die Sonne schien heute kräftig vom Himmel und vertrieb jede Wolke.
Wir waren um 10:00 Uhr in der Ortschaft Dedoplistsqaro mit Mutter und Sohn aus Russland verabredet, um mit Ihnen gemeinsam in den laut Reiseführerbeschreibungen und Internet nicht so leicht zugänglichen Vashlovani – Nationalpark zu fahren. Laut den angegebenen Quellen müssen dazu nämlich erstmal z.T. Tage vorher Genehmigungen eingeholt werden. Wir aber stiegen einfach zusammen mit unseren Begleitern in ein Taxi und los ging es.
Erste Station verlassener Flugplatz
Erster Halt noch außerhalb des Nationalparks war der verlassene ehemalige Militärflugplatz Shiraki. Der Flugplatz wurde während der Sowjetzeit errichtet und war eine wichtige strategische Einrichtung der UdSSR im Kaukasus. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1992–1993 wurde der Flugplatz an das unabhängige Georgien übergeben, das ihn jedoch nicht nutzten und er verfiel.
Während des russisch-georgischen Konflikts im August 2008 wurde der Platz von der russischen Luftwaffe bombardiert und zerstört.
Phantastische Landschaften
Nach diesem ersten Stopp ging es weiter off-road in Richtung Kernzone des Nationalparks, der sog. Restricted Nature Reserve. Die Landschaft wechselte nun von flachem Land, auf dem sehr viel Landwirtschaft betrieben wird, in ein überaus zerklüftetes Berg- und Hügelland.
Es ging hinunter in ein ehemaliges Flussbett und immer diesem folgend. Rechts und links erhoben sich steile Wände und mich erinnerte diese Gegend an unsere Wanderung 2023 in der Wüste Tabernas in Andalusien, nur dass es da nicht ganz so viele Büsche und Bäume gab.
Hin und wieder machten wir kleine Fotostopps, dann ging es hinaus in eine steppenähnliche Landschaft, in der sogar Antilopen leben sollen. Gesehen haben wir keine.
Irgendwie ging es dann nicht weiter, dem Fahrer war der vor ihm liegende Weg wohl zu unsicher und zu weich, sodass er sich entschloss umzukehren.
Es ging nun also den gleichen Weg wieder zurück, doch sah man durch die andere Perspektive diese tolle Gegend nun anders.
Am Horizont leuchteten die weißen Berge des Kaukasus völlig wolkenfrei – und wir waren nicht dort.
Zurück in der Stadt
Nach gut sechs Stunden waren wir wieder zurück. Unsere russischen Begleiter wurden an ihrer Unterkunft abgesetzt, wir bedankten uns und verabschiedeten uns herzlich von ihnen und suchten dann einen etwas schattigen Platz für unser Wohnmobil in einem Wäldchen außerhalb der Stadt auf. Dort dann erstmal etwas ausruhen.
Restaurantbesuch in Dedoplistsqaro
Wir wollten heute Abend noch in ein Restaurant und auf meinen Geburtstag anstoßen. Ist leider nicht so leicht, in so einem etwas verschlafenen Ort ein gutes Restaurant zu finden. Der erste Versuch scheiterte, es war geschlossen. Also ans andere Ende der Stadt, hier war wenigstens offen, es sah aber etwas merkwürdig aus.
Doch wir konnten im Freien Platz nehmen, aus der Karte etwas auswählen und dann doch recht gut und vor allem günstig essen. Wir waren satt, der halbe Liter Wein war geleert und unser Portemonnaie nur um knapp 13,- € leichter. Dafür kriegt man bei uns nicht mal zwei Bratwürste.
Wir fuhren nun auf den Parkplatz am Eingang des Eagle Canyons, auf dem wir auch schon die letzte Nacht verbracht hatten.
Ein herrlicher Tag neigte sich unter dem leuchtenden Mond dem Ende entgegen.
Gefahrene Kilometer: 19,7 km
Im Park mit Taxi: 142,5
Landkarte: Nationalpark