Entlang der Route des Massentourismus

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Neunzehnter Tag, Donnerstag, 02.11.2023

Wenn man in Spanien am Morgen nicht durch lautes Hundegebell geweckt wird, ist man entweder weitab von Ortschaften in der Einsamkeit, oder in Benalmadena auf dem Wohnmobilstellplatz, wo diese Aufgabe ab 04:00 Uhr von einem Hahn übernommen wurde, der mit seinem lauten Krähen die Nachtruhe zunichte machte. Später kamen noch Möwen hinzu, deren gutes Recht es am Meer ist, sich laut bemerkbar zu machen.

Zu Columbus und den Eseln

Etwas außerhalb am Stadtrand von Benalmadena liegen zwei bauliche Besonderheiten. Die eine suchten wir auf, weil sie auf Bildern im Reiseführer wie ein Märchenschloss aussah. Das Castillo Monumento Colomares ist aber kein altes Märchenschloss, sondern ein von einem Privatmann erst 1994 vollendetes Denkmal für den Amerikaentdecker Christoph Columbus. In baulichen Metaphern wird hier die Lebensgeschichte von Columbus erzählt, sehr schon nachzuvollziehen über überall angebrachte QR-Codes, die einen dann zu mehrsprachigen Erklärungen führen.

Das ganze Bauwerk ist aufgeteilt in mehrere kleinere Bauwerke, alle aus sandsteinfarbenen Steinen und Ziegeln erstellt. Zahlreiche Besucher waren zugegen und zeigten sich begeistert und interessiert. Kurz vor Ende unseres ausführlichen Besuchs fing es leicht an zu regnen, sodass wir die Weiterfahrt antraten.

Castillo Monumento Colomares
Castillo Monumento Colomares
Castillo Monumento Colomares

Die zweite bauliche Besonderheit, eine buddhistische Stupa unweil des Castillos ließen wir alledins links liegen, kennen wir sowas doch aus Thailand und Pakistan.

Auf Anraten eines Stettener Bekannten und Andalusienkenners ging es nun in die Berge zum hübschen Dorf Mijas. Wobei Dorf nicht richtig ist, mit seinen inzwischen durch den Tourismus angewachsenen Bewohnern handelt es sich eher um eine Stadt.

Es ging hoch in die Berge, die von einer grauen Wolkenschicht abgedeckt waren, aus der es aber nicht regnete. Etwas herumfahren mussten wir, um dann am Ende einer sehr steilen Straße einen riesigen Schotterparkplatz zu erreichten. Von dort hieß es zu Fuß ins Zentrum.

Mijas
Mijas

Mijas ist bei Touristen sehr beliebt, darum gibt es hier auch unzählige Lokale und Geschäfte, vor allem mit Schmuck und Souvenirs. Ortsbesichtigungen kann man entweder mit Pferdekutschen oder den Burro-Taxen machen, kleine Kutschen die von Eseln gezogen werden. Selbst das Reiten auf Eseln ist möglich.

Wir zogen es aufgrund meiner Pferdeunverträglichkeit vor, lieber nur einem Bronzeesel nahe zu kommen, auf dem Beate dann für ein Foto auch aufsaß.

Geschmückter Esel Mijas
Geschmückter Esel Mijas
Straßenpflaster woher bekommen die Bäume ihr Wasser
Straßenpflaster woher bekommen die Bäume ihr Wasser

Wir durchstreiften den Ort recht intensiv, an mehreren Stellen hatte man schöne Ausblicke auf das an der Küste liegende Fuengirola, auch eine bekannte Bettenburgenstadt.

Mijas erwies sich als rechtes Juwel, allerdings nur, weil der Ort aufgrund der Touristenströme schön hergerichtet worden ist.

Die kleinste Stierkampfarena Spaniens soll hier sein, wir betrachteten sie nur von außen.

Nach einem Kaffee in einem hübschen Straßenlokal ging es zum Wohnmobil zurück.

Wahrzeichen Mijas
Wahrzeichen Mijas

Noch ein Touristenstädtchen

Nun richteten wir unsere Fahrtroute wieder nach Osten aus, Frigiliana hieß unser heutiges Endziel. Zunächst wollten wir immer entlang der Küste fahren, doch das erwies sich nach einiger Zeit als zu aufwändig. Hier ist nämlich die gesamte Costa del Sol zugebaut, es geht nur durch Städte und Ortschaften, nur im dicken Verkehrsstrom von Ampel zu Ampel und ständig über diese lästigen Buckel an Zebrastreifen. Über drei Stunden hätten wir um Malaga herum bis zu unserem Ziel gebraucht. So änderte Beate dann die Route über die Autobahn. Siehe da, nur noch eine Stunde Fahrzeit. Die A 7 ist die Mittelmeerautobahn und Touristenrennstrecke, die von der spanischen Grenze bis Alicante mautfrei ist, um die Menschenmassen schnell in ihre Burgen zu bringen.

Kurz vor Nerja ging es dann ab, wieder hoch in die Berge. Auch hier leuchtete ein weißer Ort im Sonnenlicht. Geparkt wurde am Seitenstreifen der Zufahrtsstraße, sonst gibt es keine Plätze zur Übernachtung.

Erste spanische Paella

Heute hieß es mal wieder auswärts essen. Die Suche nach einem Restaurant, wo es auch Paella gibt, gestaltete sich als nicht ganz einfach, doch wir fanden eins.

Nach dem Essen noch der Versuch eines kurzen Spaziergangs durch den Ort, doch es fing leicht an zu regnen, sodass wir schnell umkehrten.

Halb neun waren wir zurück am Wohnmobil, inzwischen war starker Wind aufgekommen, vielleicht Ausläufer des heftigen Orkans über Frankreich. Dennoch für uns ungewöhnlich warm, noch am 02. November waren wir mit kurzärmeligem Hemd und kurzer Hose unterwegs.

Gefahrene Kilometer: 129 km

Landkarte

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Wo ist das Bild mit Beate auf dem Bronzeesel🫏??? 😻 War die 1. Paella 🥘 gut? Es gibt ja so viele Varianten.

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