Durch die Berge Rumäniens

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Achtzehnter Tag - Samstag, 21.08.2021

Zum Glück hatten die noch anwesenden Rumänen beizeiten die Dudelmusik ausgemacht, sodass wir sanft und ruhig schlafen konnten. Auch die Temperaturen waren angenehm.

Frühstück richteten wir draußen vor dem Wohnmobil, dann ging es weiter, auf wieder holprigen Straßen durch die Berge des Nationalparks Cerni/Domoglad. Bald schon stellte sich Dank besserem Bodenbelag ein seit längerem vermisster Fahrkomfort ein. Zunächst ging es zu einem als besonders lohnenswert erwähnten Frauenkloster in der Nähe der Ortschaft Tismana. Leider werden derzeit erhebliche Renovierungsarbeiten am Kloster durchgeführt, oder besser gesagt, zum Glück wird es wieder hergerichtet. Allein die im Innenhof liegende Kirche konnte besichtigt werden. Fotografieren war hier nicht möglich, höchsten man möchte überall Baugerüste ablichten und im inneren der Kirche war es verboten. Viele Rumänen waren hier, schließlich ist Samstag, und zelebrierten ihre Frömmigkeit. Vielfaches bekreuzigen, abschmatzen der Marienbilder und irgendwelcher Heiligenschreine, für mich irgendwie unverständlich und äußerlich zur Schau gestellte Frömmigkeit. Braucht Glaube so ein Brimborium?

Durch die Walachei
Rumänien Transalpina
Die Walachei

Die Fahrt ging weiter durch die kleine Walachei. So sieht es also aus, wenn etwas in der Walachei ist, wie wir oft zu sagen pflegen. Nächster Ort war die Stadt Targu Jiu (Tergoschwyl). Sie wird im Reiseführer als nicht sehr schön, aber trotzdem sehenswert beschrieben. Targu Jiu zählt 100.00 Einwohner, gehört damit zu den großen Städten Rumäniens und ist Paradebeispiel für den Modernisierungswahn des Ceaucescu-Regimes. In kaum einer anderen Stadt wurden so unerbittlich Betonburgen für die Bürger hochgezogen, die allesamt ihren Glanz längst verloren haben und nur noch vor sich hingammeln und langsam zerfallen. Man bemüht sich redlich, mit allerlei schmückender Stadtmöblierung die Atmosphäre ein wenig freundlicher zu gestalten. Mitten in den Betonburgen sieht man auch kleine Einfamilienhäuschen mit schönem blühendem Garten.

Irgendwo
Irgendwo
Irgendwo
Transalpina

Wir wollten die breite Nationalstraße von Targu Jiu aus nicht weiter Richtung Osten fahren sondern entschlossen uns, von der Hauptroute abzuzweigen und die Transalpina durch die Berge nach Norden zu nehmen.
Diese Straße führt mit spektakulärer Routenführung in vielen Kehren über den fast 2200 Meter hohen Urdele Pass, den höchsten Straßenübergang Rumäniens. Sie gehört zusammen mit der weiter östlich ebenfalls in Nord-Südrichtung verlaufenden Transfagarasan zu den spektakulärsten Passstraßen Europas.
Leider hatte sich der Himmel etwas bewölkt und es gab keine Fernsicht mehr, dennoch war die Fahrt auf der Transalpina ein beeindruckendes Erlebnis. An zwei Stellen entlang der Passstraße waren Budenmärkte aufgebaut, an denen wir jeweils anhielten.
Am ersten gab es hauptsächlich Käse und Fleischwaren sowie Schnäpse, am zweiten vornehmlich Souvenire und Trödelkram. Wir kauften verschiedene Käse und etwas Wurst, alles zusammen knapp neun Euro. In Deutschland hätten wir dafür nicht mal halb soviel bekommen.

Transalpina

Nach der Passhöhe ging es wieder abwärts. Die Zeit war schon etwas fortgeschritten, sodass wir uns nach einem Übernachtungsplatz umsahen. In Rumänien ist überall das Wildcampen erlaubt, was von den Menschen reichlich, vor allem am Wochenende, wahrgenommen wird. An einem von der Aussicht her recht spektakulären Platz, auf dem schon ein Wohnmobil stand, fuhren wir leider vorbei, die nächste gute Möglichkeit etwas abseits der Straße auf einem Hügel nahmen wir jedoch war. Noch tummelten sich hier einige Ausflügler, die bald jedoch aufgrund der frischen Temperaturen aufbrachen. Diese ließen auch uns ins Wohnmobil verschwinden, wo es alsbald leckeres Abendessen gab.

Wieder hatten wir einen schönen und erfolgreichen Tag unserer Reise beendet.

Gefahrene Kilometer: 187 km

Rumänien Transalpina
Rumänien Transalpina
Rumänien Transalpina
Rumänien Transalpina
Rumänien Transalpina
Ein Übernachtungsplatz wie im Katalog
Rumänien Transalpina

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