Bergdörfer, Kirchen und der Asti Spumante

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Vierter Tag – Freitagtag, 15.10.2021

Späte Abfahrt

Wir kamen erst sehr spät weg, knapp 12:00 Uhr war es, als wir unseren nächtlichen Parkplatz verließen. Ein konkretes Ziel hatten wir zunächst nicht, wollten zu einem Bergdorf fahren, dass wir gestern von Moncalvo aus gesehen hatten. Doch ohne zu wissen, wie der Ort heißt und dann noch ohne Navi ist es hier ziemlich schwierig, die richtige kleine, unscheinbare Straße zu finden, die zu diesen Orten führt. Ohne Karte geht da nichts. Bei LIDL kauften wir noch etwas ein, dann fuhren wir Richtung eines großen Ortes, den wir vor uns sahen. Vignale Monferrate hat auf dem Hügel auf dem die Häuser stehen, ganz oben eine große, weithin sichtbare Kirche, die wir ansteuerten. Oben im Ort angekommen suchten wir einen guten Parkplatz. Hier in den Ortschaften gibt es immer recht viele und großzügige Parkmöglichkeiten, die zudem nichts kosten. Hier wird man nicht so gnadenlos abgezockt wie in Deutschland oder der Schweiz.

Ortsbesichtigung - Vignale Monferrate

Wir parkten das Wohnmobil und machten uns auf zu einer Ortsbesichtigung. Leute waren fast nicht unterwegs, viele Häuser auch hier zum Verkauf. Die mächtige Kirche fast auf dem höchsten Punkt des Berges, etwas weiter unterhalb der Marktplatz. Der erwachte zum Leben als die Schule aus war. Die Schulbusse warteten schon, die Kinder suchten den jeweils für sie richtigen Bus aus und fuhren gen Heimatdorf. Dann wurde es wieder ruhiger.
Wir beendeten die Ortsbesichtigung, gingen zum Wagen zurück und gaben als Ziel Asti ein.

Altes Werkzeug
Kunst mit altem Werkzeug
Kunst mit altem Werkzeug
Alte Körbe
Kunst mit alten Körben

Über schlechte Straßen

Kleine und enge Sträßchen ist man ja hier gewöhnt, hofft immer, das niemand entgegen kommt. Plötzlich aber standen wir vor einem geöffneten Hoftor, das Navi hatte uns direkt hierher geführt. Was nun? Beate wollte, dass ich im Hof umdrehe, doch da sah ich, dass der Weg unbefestigt am Ende des Hofes weitergeht.

Was Navi zeigt, wird gefahren.

Der anwesende Arbeiter nahm von uns keine Notiz, also setzte ich die Fahrt fort. Feldwege und andere schlechte Straßen sind wir ja vom Balkan gewöhnt, aber das zunächst kurz erschienene Stück Feldweg setzte sich fort, Beate stand die Angst im Gesicht.

Unser Wagen aber schaffte die Strecke, leider ging es mehrmals durch matschige Wasserlöcher, sodass der Dreck ans frisch gesäuberte Weiß des Aufbaus spritzte und nachdem wir wieder Asphaltstraße unter den Rädern hatten, prasselte der Dreck von den Rädern in die Radkästen. Da habe ich ja daheim wieder viel Arbeit. Ha Ha, Beate lachte, jetzt hast du den Scheiß……

Unterwegs ein weiterer Halt in Montemagno, wo hoch oben eine Burg zu sehen war. Also kurz gehalten, rauf zur Burg, leider konnte man nicht hinein.

Noch wenige Kilometer waren es bis Asti, dort suchten wir den riesigen Marktplatz inmitten der Stadt auf, wo eine Übernachtungsmöglichkeit sein sollte. Zunächst aber nutzen wir die Entsorgungseinrichtung, um Schmutzwasser abzulassen und die Klokassette zu leeren. Frischwasser füllten wir noch auf, dann suchten wir einen geeigneten Platz für die Nacht. Überall auf dem Platz standen Parkverbotsschilder für Mittwoch und Samstag ab 05:00 Uhr morgens. An diesen Tagen ist Markt. Allerdings ließ sich nicht feststellen, für welchen Bereich genau das Halteverbot gilt. Um aber sicher zu sein, morgen nicht um 05:00 Uhr geweckt zu werden und den Platz verlassen zu müssen, suchte Beate auf Park4Night nach einer Alternative.

Piemont
Rundblick vom Piemont

Asti und der Spumante

Es folgte eine kurze Stadtbesichtigung, durch die Fußgängerzone der Altstadt über zahlreiche Plätze zur Touristeninformation, wo wir uns mit etwas Kartenmaterial versorgten. Dann wurde es Zeit für den Feierabenddrink, den wir in einer schönen Bar am Rande des schönsten Platzes in Asti zu uns nahmen. Es gibt hier zahlreiche Plätze, doch fast alle sind vollgeparkt mit Autos. Schön sieht das nicht aus.
Wie gestern in Moncalvo gab es auch hier zum Getränk etwas zu essen dazu, hier aber mehr als etwas. Insgesamt 12 belegte Canapees gab es, für jeden sechs. Als Getränk nahm ich natürlich einen Asti Spumante und Beate einen Aperol. Gemütlich war die Bar, nur leider recht laut. Italiener sind laut. So einen Brauch Aperitivo am Spätnachmittag führen wir in Stetten auch ein.

Auf dem Heimweg dann noch Halt in einer weiteren Bar mit Außensitzplätzen. Hier bestellten wir zwei Bardolino und dazu gab es reichlich gut belegte Canapees. So hatten wir mit zwei Getränken gut gegessen, dass wir kein Abendessen mehr brauchten. Nach der gestrigen Völlerei hatten wir eh nicht vor, heute groß aus zu gehen.
Kurz nach 20:00 Uhr waren wir gut gesättigt und voll von gutem Wein und Spumante zurück am Wohnmobil.

Piemont
Piemont
Piemont
Piemont
Aperitivo
Aperitivo

Hier in Italien beeinflusst das Coronavirus das öffentliche Leben noch mehr als auf dem Balkan, wo wir ja fast gar nichts davon gespürt hatten. Hier laufen viel mehr Menschen auch im öffentlichen Raum mit Maske herum, jedes Restaurant erlaubt nur Besuchern mir „green pass“, also dem Nachweis getestet, genesen oder geimpft, den Zutritt zum Innenbereich, und das wird auch meistens kontrolliert. Aber gerade die Region Norditalien wurde ja sehr stark vom Virus heimgesucht.

Gefahrene Kilometer: 59 km

Landkarte: Rundfahrt durchs Piemont

Schreibe einen Kommentar