Es geht nach Hause

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Dreiunddreißigster – fünfunddreißigster Tag, Donnerstag – Samstag, 16. - 18.11.2023

Durch Frankreich bis zur Schweizer Grenze

Heute der erste richtige Fahrtag, der uns ein ganzes Stück weiter Richtung Heimat bringen sollte. Besichtigungen waren nicht mehr geplant, obwohl an der Strecke noch das Städtchen Carcassonne liegt, in dessen Zentrum die fast vollständig erhaltene Burg mit ihren drei Kilometer langen Festungsmauern rundherum. Wir sahen sie nur von der Autobahn aus. Ziemlich langweilig war die stundenlange Fahrt über das graue Asphaltband, allzu viel Verkehr war nicht unterwegs, wie überall auf französischen Autobahnen.

Wir passierten Montpellier, Narbonne und die Nougatstadt Montelimar. Die Autobahn führte nordwärts das Rhonetal hinauf, auf der Herfahrt sind wir abseits auf Landstraßen gen Süden gefahren.

Irgendwann dann vor Valence der Abzweig Richtung Grenoble und die Mautstation. 56 Euro hatten wir zu zahlen. Die Autobahn nach Grenoble schien mautfrei zu sein, doch bald schon der Hinweis auf die nächste Zahlstelle. Die kurz davor liegende Ausfahrt konnte noch mautfrei passiert werden, sodass wir uns entschlossen, her abzufahren und weiter auf Landstraßen dem Ziel entgegen zu fahren. Bald schon tauchten die ersten mächtigen Felswände und Berge auf, der westliche Rand der Alpen. Eine Stelle fast wie im Donautal, nur natürlich viel mächtiger.

Rhonetal
Rhonetal
Rhonetal

Die Fahrt abseits der Autobahn war abwechslungsreicher, interessanter, gleichwohl auch schwieriger, da immer wieder Ortschaften mit diesen fürchterlichen Buckeln an Fußgängerüberwegen überfahren werden mussten, was eine zügige Fahrt sehr behinderte. In manchen Orten zudem Fahrbahnverengungen rechts und links, soviel Schikane wie möglich.

Ziel Grenze

Es wurde langsam dunkel, der Tag war bis auf den grauen Morgen phantastisch sonnig bei blauem Himmel. Ich hatte ganz nahe der Schweizer Grenze im Ort St. Julien de Genevois einen Stellplatz gefunden, den wir ansteuerten. Wir wollten noch einmal abschließend essen gehen, und das war in Frankreich natürlich preisgünstiger als in der teuren Schweiz.

Bei Dunkelheit ging es flott über enge Straßen mit viel Gegenverkehr dem Ziel entgegen. Der Platz war einfach zu finden aber nicht ganz einfach anzufahren, eine sehr enge Einfahrt war mit Hilfe von Betonteilen und Steinen geschaffen worden, um großen Fahrzeugen die Einfahrt unmöglich zu machen. Hier bewährte sich wieder unser kurzer Wagen, wir kamen durch, fanden einen geeigneten Stellplatz und machten uns dann auf zur Restaurantsuche.

Nicht weit entfernt fanden wir einen guten Inder, bei dem wir sehr lecker gegessen hatten.

Auf dem Rückweg zum Wohnmobil leichter Nieselregen – wir vermissen Andalusien.

Gefahrene Kilometer: 616 km

Landkarte

Vierunddreißigster Tag

Entlang des Genfer Sees bis Luzern

Wir hatten uns kurzfristig entschlossen, heute nur bis Luzern zu fahren, da unsere Tochter aus Berlin dorthin kommen wollte und wir so Gelegenheit hätten, sowohl sie als auch unseren Sohn, der in der Nähe wohnt mal wiederzusehen.

Bei grauem Himmel verließen wir unser Nachtquartier und steuerten direkt den Grenzübergang zur Schweiz bei Genf an. Hier erstmal eine Autobahnvignette erwerben, damit wir in kürzerer Zeit als über die Landstraße unser Ziel erreichen konnten.

Einige wenige Augenblicke ließ sich der Genfer See mal blicken, dann schwenkte die Autobahn wieder weit ab. Leider immer wieder Regenschauer, die Bergspitzen durch tiefhängende Wolken verhüllt.

Vorbei ging es an Lausanne gen Norden. Der Lac Neufchatel zeigte sich kurz, dann erkannten wir bald an deutschen Beschriftungen der Hinweistafeln am Straßenrand, dass wir inzwischen die deutsche Schweiz erreicht hatten. Kurz vor Bern ein Wegweiser Richtung Emmental. Da wir noch Zeit hatten bogen wir ab auf die Landstraße nach Affoltern, dem Hauptort der Emmentaler Käseherstellung. Ein kurzer Einkaufsstopp bei der Emmentaler Schaukäserei mit Einkauf einiger guter Käse. Aus Spanien hatte ich nichts mitbringen können, es gibt dort leider außer den unterschiedlichsten und doch ziemlichen gleichen Hartkäsesorten keine Spezialitäten.

Kurz vor halb drei hatten wir bei regnerischem Wetter Luzern erreicht.

Gefahrene Kilometer: 299 km

Landkarte

Luzern
Luzern
Luzern
Fünfunddreißigster Tag

Es geht nach Hause

Nach einem guten Frühstück zusammen mit unseren Kindern brachen wir halb zwölf zur letzten Etappe nach Stetten auf. Das Wetter war grau und kalt, aber kein Regen. Kurz nach Luzern bogen wir auf die Autobahn ein und verließen diese erst wieder bei Geisingen kurz vor Tuttlingen.

Gegen 15:00 Uhr hatten wir unser Zuhause wieder erreicht. Wunderschöne, warme Tage lagen hinter uns, viele Erlebnisse müssen jetzt verarbeitet werden.

Gefahrene Kilometer: 205 km

Landkarte

Fazit:

Eine wunderschöne Reise in eine überwiegend herrliche Gegend mit viel abwechslungsreicher, aber auch sehr eintöniger Landschaft. Für Wohnmobilisten ist die Nachsaison die ideale Reisezeit, nirgendwo überfüllte Stellplätze und relativ wenig Verkehr. Ver- und Entsorgungsstellen sind überall im Land vorhanden, größtenteils kostenfrei, ebenso die Stellplätze. Wir hatten nur zweimal für einen Stellplatz gezahlt, ansonsten immer umsonst gestanden. Frei stehen ist grundsätzlich überall möglich, nie hatten wir irgendwelche Probleme.

Für Wohnmobile mit LPG-Tank ist ein nur für Spanien und Portugal zu gebrauchender Euronozzle-Adapter notwendig, der, wenn man Glück hat, auch an Tankstellen mit LPG-Tanksäulen zur Ausleihe vorrätig ist. Hier sollte man allerdings auch darauf achten, den richtigen Gewindeanschluss zu erwischen, es gibt diesen Adapter vornehmlich für 10 mm Gewinde, es gibt ihn aber auch mit 22mm Gewinde, also vorsichtshalber den für sein Fahrzeug passenden Adapter mitnehmen.

Danke

Ich danke Beate, dass wir diese Tour zusammen erleben durften, es in diesen 35 Tagen keine größere Unstimmigkeiten gegeben hat, trotz des beengten Raumes im Wohnmobil stets harmonisch zuging und wir uns über die Besuchs- und Besichtigungspunkte immer einig waren. Dadurch konnten wir zusammen viel erleben, was unser gemeinsames Leben sehr bereichert hat.
Großen Dank auch an unsere Nachbarn, die unser Haus gehütet, die Blumen versorgt, sich um die Post gekümmert und unsere Fische gefüttert haben.
Diese Reise mit all ihren Erlebnissen und Eindrücken und ohne Krankheit und Unfall hätte aber auch ohne den Beistand unseres Herrgotts so nicht gelingen können. Deswegen sind wir dankbar und glücklich, dass er uns allzeit beschützt und uns die Schönheiten dieses Teils der Welt hat erleben lassen. Die Erlebnisse bleiben unvergesslich.

Gesamtkilometer: 6108 km

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