In Serbien Richtung Donau

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Vierzehnter Tag, Dienstag, 17.08.2021

Die Nacht war idyllisch ruhig, aber auch sehr warm, erst gegen drei Uhr konnte ich mir die Bettdecke überziehen.
Frühstück genossen wir auf einer Sitzgruppe auf dem Parkplatz am Bach bei herrlichem Sonnenschein.

Dann ging es kurz vor zehn hoch zur Höhle Potpece. Um 10:00 Uhr kam ein junger Mann und fragte auf englisch, ob wir Touristen seien und woher wir kämen. Da ich keine 600 Dinar für den Eintritt mehr hatte, war er auch mit 5,-€ zufrieden und wir konnten mit ihm zunächst mal 125 Stufen hochsteigen, bis wir zum Eingang der Höhle kamen. Es handelt sich um eine wirklich im Eingangsbereich riesige Höhle, die in den 50er Jahren entdeckt und später immer weiter erschlossen wurde.
Man kann 500 Meter weit in die Höhle vorstoßen und trifft dort auf mehrere Räume mit Tropfsteinen, Stalagtiten hängend und Stalagmiten stehend (kleine Eselsbrücke, um sich den Unterschied zu merken: Tit(t)en hängen). Die Höhle wurde vor allem während der türkischen Kriege mit Österreich 1788 von der Bevölkerung genutzt, um sich darin zu verbergen.

Unser Guide führte uns weiter und weiter in die Höhle hinein, sie wurde immer eindrucksvoller.

Dann, an einer Tür war erstmal Schluss, weiter ging es nicht. Ich fragte, wie weit die Höhle denn noch erschlossen sei? Nun, es gehe noch sehr viel weiter, er könne uns aber, da wir nur zu zweit sind, noch 50 Meter zeigen, die aber ohne Ausleuchtung sind. Sehr eindrucksvoll, nur im Taschenlampenlicht tiefer in die Höhle vorzudringen.

Dann traten wir den Rückweg an, immer ergänzt mit Erklärungen unseres Führers. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir das Tageslicht wieder. Wir haben ja schon so manche Höhle gesehen, diese war in ihrer Art besonders eindrucksvoll.

Höhle Potpece
Man erkennt ein Mamut
Höhle Potpece
Der Eingang
Höhle Potpece Serbien
Treppenlabyrinth
Höhle Potpece Serbien
Die Hand
Höhle Potpece Serbien
Höhle Potpece Serbien

Weiter ging die Fahrt nach Pozega, wo wir unseren Geldbeutel, den Diesel- und den Gastank auffüllten und noch einige Einkäufe machten. Dann Richtung Norden, zurück Richtung Donau.

Irgendwo
Mahnmal und Museum

Nächste Station war Kragujevac, viertgrößte Stadt in Serbien. Hier war für mich nur das Mahnmal für den 21. Oktober interessant, etwas abseits des Zentrums in einem Park gelegen. Hier fand am 21. Oktober 1941 das wohl größte Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht statt. Der Oberbefehlshaber der dort stationierten Truppen, General Böhme, verfügte, dass für jeden von Partisanen getöteten deutschen Soldaten bis zu 100 Zivilisten erschossen werden. Am 16.10.1941 kam es zu Kämpfen, bei denen 10 Soldaten getötet und 36 verletzt wurden. Fünf Tage später wurden dann als Vergeltungsmaßnahme über 2300 Bürger von Kragujevac zwischen 12 und 60 Jahre erschossen. Am Ort des Verbrechens mahnt nun ein Museum. Ich stattete ihm einen Besuch ab, da ich denke, ich bin es als Deutscher den Opfern schuldig.

Während ich das Museum besuchte widmete sich Beate unserer Homepage und ergänzte den Reiseblog. Hinter dem Museum war recht gutes WLAN und so konnten diese Arbeiten erledigt werden.

Gegen 16:00 Uhr fuhren wir weiter. Der Himmel bezog sich, es wurde kühler, die Temperatur sank auf ca. 25 Grad. Irgendwann gegen 18:00 Uhr wurde es Zeit, einen Übernachtungsplatz zu finden. Leider sind in der Gegend, in der wir uns nun befanden, sehr wenig Plätze auf Park4Night zu finden. So fuhren wir zunächst auf einen Restaurantparkplatz direkt an der Autobahn, wo wir zunächst essen und dann dort übernachten wollten. Allerdings erschien mir das Restaurant recht hochpreisig, sodass wir uns entschieden, woanders hinzufahren. Irgendwie fand sich nichts rechtes, wir fuhren hin und her, ohne einen Platz zu finden. Also weiter Richtung Norden, vielleicht findet sich auf der Strecke was. Jetzt fing es auch noch an zu regnen. Ich lotste Beate durch einen Ort und eine Schotterstraße entlang, die allerdings nur zu einem Kieswerk führte. Also wieder umdrehen und schauen, wo man nun stehen kann, da es immer dunkler wurde und es auch heftiger regnete. Also kurz nach links in einen Feldweg hinein und Stopp. Beate war mit der Wahl unseres Nächtigungsplatzes nicht unbedingt zufrieden, hatte sie doch Sicherheitsbedenken und wollte eigentlich zum Abschluss unseres Serbienaufenthalts nochmal zum Essen gehen. Doch wir blieben. So gab es anstatt serbischer Bohnensuppe im Restaurant mexikanisches Chilli con Carne im Wohnmobil. Zwischenzeitlich hatte sich der Regen in ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner entwickelt, das aber relativ rasch abzog.

Hin und wieder kam mal ein großer Kieslaster vorbeigerast, erst hin zum Kieswerk und später wieder zurück. Auch in der Nacht war ein ums andere Mal ein vorbeirauschender LKW zu hören.

Gefahrene Kilometer: 190 km

Landkarte: Serbien Richtung Donau

Irgendwo
Unser Übernachtungsplatz am Feldrand

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