Nochmal Sherry und das Meer

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Zehnter Tag, Dienstag, 24.10.2023

Heute nun endlich Sonne. Das Frühstück war schnell erledigt, dann ging es erneut in die Stadt. Wir hatten unser Wohnmobil auf einer betonierten Fläche vor einer Reihe von Hochhäusern geparkt und wir fragten uns, warum andere Fahrzeuge in Parkbuchten am Straßenrand stehen. Aber verboten war das Parken hier offenbar nicht. Aber warum hat man hier riesige Flächen versiegelt, warum keine Grünflächen angelegt? Wir verstehen es nicht. Soviel zugepflasterte und zubetonierte Flächen müssen sich doch im Sommer aufheizen bis zum geht-nicht-mehr. Und dann jammert man über den Klimawandel. Kein Wunder, wenn es in den Städten unerträglich heiß wird, ist ja alles betoniert und gepflastert, kein grün, nichts, was etwas Schatten spendet.

Betonflächen in Spanien
Betonflächen in Spanien

Sherryprobe nicht möglich

Die in der Nähe unseres Parkplatzes liegende Bodega Lustau hatte für uns leider keine Führung mehr frei. Buchen geht hier auch nur noch über das Internet, wer kein Smartphone hat wie ich, kann bald überhaupt nichts mehr machen. Ich fühle mich diskriminiert, vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Gottseidank habe ich Beate. Nun, dann eben nicht, dann kaufen wir halt nur das begehrte Getränk im Supermarkt ein. Hier auch wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Fünf offene Kassen, doch man steht in einer Schlange an und wartet geduldig, bis einem auf einem Bildschirm die Nummer einer freien Klasse zugewiesen wird. Wie auf dem Arbeitsamt, nur muss man vorher keine Nummer ziehen.

Andere Länder, andere Gepflogenheiten.

Mit reichlich Sherry eingedeckt ging es in die gegenüberliegende Markthalle, hauptsächlich Fisch gab es hier. Alle Sorten von Fisch, leider ist die Zubereitung im Wohnmobil schwierig, sodass wir nichts kauften. Dafür verschiedene Arten von gefüllte Oliven, die müssen ja weg, die neue Ernte steht bevor.

Fischhalle in Jerez de la Frontera
Fischhalle in Jerez de la Frontera
Fischhalle in Jerez de la Frontera
Fischangebot in Spanien

Zur Küste zum Manzanilla

Wir verließen Jerez, fuhren an der bekannten Bodega Sandemann vorbei, ohne dort anzuhalten und steuerten den Hafenort Sanlucar de Barrameda an. Hier gibt es die einmalige Spezialität Manzanilla, eine Abart des Sherry, der zwar aus der selben Palomino-Traube hergestellt wird, aber durch anderes Klima und andere Bodenbeschaffenheit als in Jerez ganz anders schmeckt und durch die Nähe zum Meer einen leicht salzigen Ton bekommt. Eine der bekanntesten Manzanilla Bodegas ist die von Antonio Barbadillo. Wir passierten die auch hier engen Straßen, suchten einen Parkplatz und marschierten dann zur Bodega. Dort gibt es ein Museum, leider alles nur in spanisch, und die Möglichkeit der Verkostung und des Kaufs von Manzanilla.

Manzanilla​ Museum
Die Spezialität Manzanilla​

Die gute Frau, die mit uns die Verkostung machte, erzählte viel über den Manzanilla, alles in englisch, doch leider so unverständlich, dass ich nur Bruchstücke verstanden und Beate kaum etwas übersetzen konnte. Aber sie bemerkte dies und nickte oft verständnisvoll.

Vier Flaschen Manzanilla wanderten in unsere Einkaufstaschen, dann ging es zurück zum Wohnmobil und weiter die Küste entlang südwärts.

Cadiz, der weiße Diamant im Meer

Die Fahrt ging nun südwärts an der Küste entlang, vorbei an der Ortschaft Puerto de Santa Maria, der früher wichtige Hafen für die Verschiffung des Sherrys nach England.

Strand von Puerto de Santa Maria
Strand von Puerto de Santa Maria
Bauruinen in Strand von Puerto de Santa Maria
Bauruinen in Strand von Puerto de Santa Maria

Dann ging es auf dem direkten Weg weiter nach Cadiz, einer Stadt, die auf einer Landzunge weit ins Meer hinausragt. Aufgrund ihrer weißen Häuser wird sie auch der weiße Diamant im Meer genannt.

Wir parkten den Wagen und machten uns auf durch die Altstadt, einem Labyrinth durch verwinkelte engen Gassen zur Kathedrale. Von dort aus hatte man auch einen guten Blick auf den Atlantik.

Nach einem Eis in der Waffel ging es noch zum Hafen, wo ein riesige Kreuzfahrtschiff lag, die Avira der britischen P&O Cruises, ein Schiff mit 5200 Passagieren und 1800 Besatzungsmitgliedern. Für uns eher ein Albtraumschiff.

Wenige Kilometer ging es noch südwärts zu einem Stellplatz fast direkt am Meer. Für ein Wein am Strand beim Sonnenuntergang wurde es allerdings recht schnell zu kalt, sodass wir lieber im Wohnmobil ein gutes Essen, diesmal hervorragend zubereitet von Beate, zu uns nahmen.

Gefahrene Kilometer: 109 km

Landkarte

Cadiz
Cadiz
Enge Gassen von Cadiz
Enge Gassen von Cadiz
Kathedrale von Cadiz
Kathedrale von Cadiz

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Ruth

    Gerry: Ein Smartphone ist ja kein Bulldog. 🥳

  2. Ruth

    Hat er selbst geschrieben. Dabei hat er auch noch gar nicht so lange eines 🥳

  3. Ruth

    Dann musst Du Dir mal eins zulegen. Grüsse von Gerry, dem alten Sack mit Smartphone

    1. Ruth

      Wichtig ist: Genug Sandemann eingekauft.
      LG wir beide

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