England hat uns empfangen – aber wie!

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Siebter Tag, Mittwoch, 18.05.2022

Die Überfahrt war ruhig, allein das Vibrieren des Schiffskörpers ließ Beate nicht besonders gut schlafen, mir machte es nichts aus. Wir hatten die Wecker auf 06:00 Uhr gestellt, da Ankunftszeit 07:00 Uhr Ortszeit sein sollte. Zeitverschiebung minus eine Stunde. Pünktlich ertönten die Signale, auf in die Dusche und fertig gemacht für den Tag. Als ich dann auf meine gestern schon umgestellte Armbanduhr schaute, sah ich, dass es erst 05:15 Uhr war, hatten wir doch unsere Mobiltelefone nicht umgestellt und wurden zu früh geweckt. Also nochmal für eine dreiviertel Stunde ins Bett, ehe dann der Tag begann.

Das Schiff fuhr pünktlich in den Hafen ein, wir hatten flott unsere Sachen zusammen gepackt. Doch wo ist die Fototasche mit dem teuren Apparat? Nicht in der Kabine, wer hatte ihn wo zuletzt? Vielleicht doch noch im Wohnmobil? Die Nervosität wuchs, wir suchten nochmal die Kabine ab, endlich konnten wir auf´s Fahrzeugdeck. Keine Fototasche im Wohnmobil. Zurück zur Rezeption, vielleicht ist dort was abgegeben worden? Nein, leider nicht. Großer Mist, dann muss sie aus der Kabine gestohlen worden sein. Aber was soll man tun, wie soll man das beweisen? Und wie soll man einen evtl. Täter finden? Umsomehr Beate nachdachte kam sie zu dem Entschluß das der Foto aus der verschlossenen Kabine geklaut wurde.

Trotz allem Ungemach hatten wir recht zügig die Fähre verlassen, sofort ging es Richtung Innenstadt von Hull, doch wohin wollten bzw. mussten wir eigentlich? Wir waren total durcheinander, Beate rief erst mal die Versicherung an. Natürlich lange Warteschleife, dann nur das inkompetente Call Center. Also eine andere Nummer angerufen, der Kollege war nicht zuständig, gab aber dennoch den Rat, eine polizeiliche Diebstahlsanzeige aufzugeben. Also den nächsten Polizeiposten im Internet gesucht, Humberside Police Departement, 14 Meilen durch die Stadt, 45 Minuten Fahrtzeit. Zum Glück sah ich unterwegs den Hinweis auf eine andere Polizeistation, die wir sogleich ansteuerten. Großes, modernes Gebäude, gleich im Eingangsbereich zwei Schalter, hinter denen wir von einer netten Polizistin sofort bedient wurden. Sie nahm unsere Diebstahlsanzeige auf, es gab einen Zettel mit der Fallnummer, das war´s. Hoffentlich reicht der Versicherung das, denn schließlich ist der ganze Fotokram ca. 2000,-€ wert.

Nun erst mal runter kommen und ein schönes Plätzchen am Meer für ein Frühstück gesucht. In Hornsea fanden wir es und konnten auf der Kaimauer bei schönem Sonnenschein und Wärme frühstücken. Danach gingen wir noch etwas die Promenade entlang, nicht unbedingt schmuck, zum Teil ziemlich in die Jahre gekommene Häuser.

Woma
Schöner Parkplatz zum Frühstücken
Strand
Strandimpressionen beim Spaziergang

Weiter ging es nach Scarborough, bekannt durch eine alte englische Volksweise „Scarborough Fair“, neu interpretiert von Simon und Garfunkel.

„Are you going to Scarborough Fair?
Parsley, sage, rosemary, and thyme
Remember me to one who lives there
She once was a true love of mine.“

Soweit die Dichtung. Beate kennt das Lied noch aus ihrer Zeit von Chorleone und Hardchor.

Fish und Chips
Stefan bei Fish & Chips

Nach einem Rundgang an der Hafenpromenade und einem guten Snack bestehend aus den berühmten englischen Fish & Chips, den es überall gibt und der schon fast britisches Kulturerbe ist, ging es zurück zum Wohnmobil. Wir hatten es in der Nähe des Grand Hotels geparkt, 1878 erbaut und zu seiner Zeit größtes Hotel Europas, derzeit jedoch außen sehr heruntergekommen, vor allem in jeder Ecke und Nische Möwennester. Unglaublich, der Dreck den diese Tiere hinterlassen, auch auf den davor geparkten und zum Teil sehr teuren Karossen. Das Hotel wird dadurch zu einem rechten Schandfleck im Ort

Grand Hotel
Grand Hotel in Scarborough
Mövennester
Mövennester in Scarborough
Mövennester
Mövennester in Scarborough
Staithes
Staithes ein romatischer Ort
Staithes

Weiter ging es die engen Landstraßen entlang zum nächsten „Point of View“, der Robin Hood Bay. Wir fanden einen Parkplatz, doch Beate war müde und hatte keine Lust auszusteigen. Also ging es nochmal ca. 40 Minuten weiter nach Norden zu einem auf Partk4Night ausgewiesenen Stellplatz direkt an der Küste. Die nahe gelegene Ortschaft Staithes liegt herrlich eingezwängt in einer Bucht, überragt von der steil aufragenden Küste. Ein netter Ort mit einem schönen Pub und einem ebenso schönen Restaurant „Cod & Lobster“. Wir aber nahmen nur ein paar Bierchen im „Royal George Pub“ ein und schlenderten dann noch etwas durch das schöne Städtchen, ehe wir wieder am Wohnmobil ankamen und den Tag beendeten.

Gefahrene Kilometer: 128 km

Staithes

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