Es geht in die Stadt

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Sechster Tag, Freitag, 20.10.2023

Bis kurz vor ein Uhr prasselte der Regen auf das Dach, alle Schleusen des Himmels schienen geöffnet zu sein. Zehn Minuten später Stille, als hätte jemand die Dusche abgedreht.

Lediglich 50 Minuten Fahrt hatten wir zurück zu legen, bis wir unseren Stellplatz in Cordoba nahe der Altstadt erreicht hatten. Einige Wohnmobile standen hier, ein Parkwächter wies uns ein und bekam von uns für seine Dienste einen kleinen Obolus.

Sodann machten wir uns auf ins Altstadtzentrum. Leider war das Wetter nicht Vorhersagekonform, es war grau und nieselte leicht.

Cordoba
Cordoba
Cordoba
Mezquita in Cordoba

Erster Anlaufpunkt war eine der flächenmäßig größten ehemaligen Moscheen der Welt, die Moschee-Kathedrale Mezquita mitten im Zentrum. Menschenmassen waren hier versammelt, Besuchergruppe um Besuchergruppe. Zunächst gelangten wir in den Orangengarten, an deren einer Seite sich der mächtige Turm des Gebäudes erhebt, ein umgebautes früheres Minarett. Am Ticketschalter erwarben wir die Eintrittskarten und begaben uns dann langsam zum Eingang der Kirche. Auch hier eine große Gruppe Besucher, doch man musste nicht lange warten.

Den Innenraum beherrscht ein Wald von Säulen mit jeweils einem rot-weißen Doppelbogen darüber. Ein Labyrinth, das immer wieder neue, interessante Ansichten bietet. Die vielen Menschen verloren sich innerhalb dieses Gebäudes. Der ganze Raum ist eigentlich ein riesiges Quadrat dessen Dach durch 856 Säulen gehalten wird. An den Außenwänden reiht sich Kapelle an Kapelle. Wir konnten gar nicht aufhören, immer wieder Fotos zu machen, so faszinierend war dieser Bau.

Mezquita in Cordoba
Mezquita in Cordoba

Wir brauchten fast eine Stunde, um im Inneren einmal herumgelaufen zu sein. In der Mitte dieses als Moschee errichteten Gebäudes wurde später von den Christen ein Kirchenraum eingebaut, eine Kathedrale, zu deren Verwirklichung hunderte von Säulen weichen mussten und die nun wie ein Fremdkörper inmitten dieses phantastischen Baus sitzt. Daher kommt auch die Bezeichnung Moschee-Kathedrale.

Mezquita in Cordoba Himmelspforte
Mezquita in Cordoba Himmelspforte
Mezquita in Cordoba Himmelspforte
Mezquita in Cordoba Königskapelle
Mezquita in Cordoba Königskapelle
Mezquita in Cordoba
Mezquita in Cordoba
Mezquita in Cordoba
Deckenverzierungen
Mezquita in Cordoba Taufbecken
Mezquita in Cordoba Taufbecken
Flamencotänzerin
Flamencotänzerin
Flamencoschuhe

Die Flamenco-Show

Noch während unseres Besuchs in der Mezquita kam nun endlich mal die Sonne heraus. Wir traten auf die sehr belebten engen Gassen rund um die Kathedrale und kamen an einer Taberna vorbei, die just in diesem Moment eine Flamenco-Show darbot. Wir traten ein, bekamen einen Platz zugewiesen, bestellten etwas zu essen und zu trinken und genossen dann den beginnenden Flamencotanz. Sehr schön anzusehen, ein recht interessantes Erlebnis, sicher nicht das letzte Mal in Andalusien.

Zu essen gab es für mich eine Salmojeda, eine typische andalusische kalte Tomatensuppe, eher ein Brei, zubereitet mit sehr viel Olivenöl, sodass ich nicht die ganze Schüssel leer essen konnte. Beate hatte leckere frittierte Tintenfische.

Flamencotänzerin

Stadtrundgang

Ca. eine Stunde später konnten wir zahlen und uns auf einen kleinen Stadtrundgang machen. Auch in der Altstadt von Cordoba gibt es diese engen kleinen Gassen, durch die man sehr schnell die Orientierung verliert. Irgendwann dann wollte Beate zurück zum Wohnmobil, um etwas auszuruhen, Stadtbesichtigung macht müde.

Unterwegs dann die Feststellung, ihre Strickjacke ist weg, vergessen in der Flamencotaberna. Also dorthin zurück, doch in Spanien ist alles am Nachmittag geschlossen – Siesta. Also warten bis zum Abend.

Cordoba Platz Corredera
Cordoba Platz Corredera
Cordoba
Straßen von Cordoba
Cordoba
Cordoba
Beeindruckende Balkonverglasungen

Ein abendlicher Rundgang mit Wein

Gegen 20:00 Uhr machten wir uns erneut auf in die Stadt, zunächst zur Taberna, um die Jacke zu holen – zum Glück war sie noch da. Dann ging es durch die abendlich schön beleuchteten und sehr belebten Gassen des ehemaligen Judenviertels zur alten Synagoge, der wir einen kurzen Besuch abstatteten. Den Abschluss sollte ein Glas Wein in einer Bodega bilden und alsbald hatten wir das passende Lokal gefunden. Es war noch sehr warm und man konnte gut draußen sitzen. Wir genossen den guten spanischen Wein bei guten Gesprächen und traten dann irgendwann den Rückweg an.

Hierbei kamen wir unbeabsichtigt in das größere, moderne Stadtviertel von Cordoba mit breiten Einkaufsstraßen. Auch hier viel Betrieb, eine abendlich lebendige Stadt voll junger Leute.

Einen langen Weg zurück hatten wir, bis wir nach 23 Uhr wieder am Wohnmobil ankamen.

Stadtbesichtigungen sind immer anstrengend, somit war das Bett für uns heute die letzte Adresse.

Gefahrene Kilometer: 72 km

Landkarte

Cordoba bei Nacht
Cordoba bei Nacht

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Córdoba scheint sehr lohnend, schön, was man auf den Bildern sieht, die Moschee, aber auch die Flamenco 💃 Schuhe 😊 Wäre die Strickjacke weg gewesen…, die nächste Bonita Modenschau kommt bestimmt 💃💃💃

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