Wir werden getauft

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Fünfter Tag, Donnerstag, 19.10.2023

Die Wettervorhersage sah für den heutigen Tag nichts Gutes vor, überall nur Regen. Ein schöner Einstand ist das, Andalusien im Regen. Und nachdem ich gehört hatte, dass die Wetterdienste heutzutage in der Lage sind, das Wetter ziemlich genau für vier Tage im Voraus zu berechnen, hatte ich keine Hoffnungen mehr. Bereits wenige Stunden nach Mitternacht hörte ich ein erstes unablässiges Prasseln des Regens auf das Wohnmobildach. Gegen morgen war es etwas weniger geworden, und da es hier immer erst nach acht Uhr richtig hell wird, schliefen wir auch entsprechend lang.

Erstmal Homeoffice, dann Kastell

Das uns gegenüberliegende Castillo sah unter dem grauen Himmel ziemlich trostlos aus. So frühstückten wir lange, danach nahm Beate sich die Fotos und den einzustellenden gestrigen Tagesbericht vor, ich erledigte die „Hausarbeit“. Halb eins sah es etwas besser aus, der Regen hatte nachgelassen. Wir verlegten unser Wohnmobil auf einen Parkplatz unterhalb des Castillos und machten uns dann auf den Weg dorthin. Fast waren wir angekommen, regnete es erneut, diesmal feiner Nieselregen wie aus der Dusche, so heftig, dass wir wieder am Wohnmobil angekommen ziemlich durchnässt waren.

Kaum umgezogen, hörte der Regen auf, es wurde heller und sogar etwas Himmelsblau war zu sehen. Ich entschloss mich, nochmal zum Kastell zu gehen, Beate wollte im Wohnmobil bleiben.

Ein mächtiges Bauwerk, die äußeren Mauern mit allen 14 Wehrtürmen noch gut erhalten und bei genauerem Hinsehen alles im 10. Jahrhundert nur aus mit Steinen verschmischtem Lehm gebaut. Und das hält bis heute.

Das Eingangstor war offen, dahinter ein junger Mann an der Kasse. Drei Euro Eintritt ließ ich mir gefallen und trat ein. Im Inneren nur Reste von Mauerwerk der dereinst dort befindlichen Häuser der Besatzer. Ich schaute mich etwas um, bestieg den höchsten Turm und machte etliche Fotos.

Dann ging es zurück zum Wohnmobil.


Castillo Banos de la Encina
Castillo Banos de la Encina
Castillo Banos de la Encina

In das Zentrum der Olivenölproduktion

Beate hatte die Zeit ohne mich genutzt und eine alternative Strecke in die Stadt Jaén ausgesucht, dem Zentrum der Olivenölproduktion.

So machten wir uns denn auf den Weg dorthin, sogar die Sonne kam etwas heraus.

Rund um Jaén liegt der Hauptteil der Olivenanpflanzungen, etwa 300 Millionen Olivenbäume gibt es in Spanien, den größten Teil davon in Andalusien. Rings um die Stadt und bis weit Richtung Cordoba westlich davon sieht man nichts als Olivenbäume, schön sorgsam in Reihen gepflanzt. Soweit das Auge reicht, über Hügel, Berge und das flache Land nichts als Olivenbäume. Auch irgendwie trostlos.

Olivenbäume
Olivenbaum
Olivenbaum
Olivenbaume
Olivenbaum
Kathedrale von Jaén
Kathedrale von Jaén
Jaén arabisches Bad
Jaén arabisches Bad
Jaén arabisches Bad

Wir parkten den Wagen und machten uns auf zur mächtigen Kathedrale. Hier in der Stadt herrschte ein Sturm, der Dreck und Müll herumfliegen und von vielen Straßenbäumen Äste abbrechen lies. Immer wieder auch verdunkelter Himmel, aber nie heftiger Regen.

Jaén ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat ca. 120.000 Einwohner. Zu bieten hat sie u.a. eine riesige Renaissance-Kathedrale und ein arabisches Bad. Leider konnten wir die Kirche nicht besichtigten, dafür aber das alte arabische Bad.

Die engen Gasen von Jaén
Die engen Gasen von Jaén
Die engen Gasen von Jaén

Richtung Cordoba im Regen

Kaum hatten wir unser Wohnmobil wieder erreicht begann ein nicht enden wollender Regen. Auf der Autobahn hatte Beate gegen den Regen und den heftigen Sturm zu kämpfen. Wir kamen uns vor wie auf einem Schiff im sturmumtosten Meer. Die wellige Straße ließ das Wohnmobil hin und her schaukeln und der Regen peitschte wie aufschäumende Gischt an der Windschutzscheibe vorbei. Nach etwa 45 Minuten hatte Beate keine Lust mehr weiterzufahren und ich suchte im nahegelegenen Canete de las Torres einen Platz für die Nacht. In der Nähe sollte es auch ein gutes Restaurant geben, das wir aufsuchen wollten. Im strömenden Regen marschierten wir dorthin, doch leider hatte es geschlossen, genauso wie die anderen von uns aufgesuchten Lokale.

Pitschnass kehrten wir frustriert zurück, dann eben wieder kein spanisches Abendessen. Doch auch im Wohnmobil gab es eine gute Mahlzeit unter dem monotonen Prasseln des Dauerregens.

Gefahrene Kilometer: 125 km

Landkarte

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ruth

    Sieht gut aus, das Oliven 🫒 Hain.

  2. Ruth

    Am letzten Donnerstag war das Wetter in TUT noch einigermassen 😊

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