Richtung Heimat durch die Berge

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Fünfundfünfzigster Tag - Montag, 27.09.2021

Über die Pässe zur Grenze

Regen prasselte auf das Wohnmobildach, ja, unsere Reise endet, wie sie begann. Halb neun gab es Frühstück bei den Freunden in der Ferienwohnung, dann, nach herzlicher Verabschiedung nach diesem überraschenden Besuch ging es gegen 10:30 Uhr los, eigentlich wie fast immer.

Ich hatte eine Strecke über Kufstein und südlich von München geplant. Im Laufe der Fahrt Richtung Westen besserte sich das Wetter, die Sonne kam heraus, doch die hohen Berge blieben wolkenumspielt. Wir fuhren die Hochkönigstraße und durch den Skiort Dienten, in dem Beate früher einmal einen Skiurlaub verbracht hatte. Irgendwann dann wollte das Navi, das wir umkehren. Ein Check der Route ergab, dass wir vor lauter intensiver Unterhaltung einen Abzweig verpasst hatten. Nun musste umgeplant werden.

Die neue Route führte an Zell am See vorbei durchs Schwarzachtal nach Neukirchen am Großvenediger, wo wir mit den Kindern einige Skiurlaube verbracht hatten. Dann über den Gerlospass nach Mayrhofen, zum Achensee und Richtung Bad Tölz.

Irgendwo im Wald ein paar Bauten, der frühere Grenzübergang nach Deutschland. Keiner da, wo sind sie, die Coronajäger, die Reiserückkehrer auf ihren Impfstatus prüfen wollten? Wahrscheinlich war das wieder nur populistisches Getöse der Politiker zum Ende der Urlaubszeit.

Nur dann brachten Reisende ja das Virus mit, jetzt nicht mehr. Außer einer SMS, die einen an die Einhaltung der Coronaverordnung erinnern soll, passierte nichts. Flugs gelöscht, Corona vorbei.

Abendgestaltung

Zunächst hatten wir vor, bis nach Wangen im Allgäu zu fahren, doch das erschien noch ziemlich weit. So schlug Beate vor, eine Brauereiwirtschaft zu suchen und dort die letzte Nacht zu stehen. Eine passende fanden wir in Kempten, in deren Nähe auch noch ein guter Wohnmobilstellplatz mit Entsorgung sein sollte.

Also diesen angesteuert, die letzten Meter führte das Navi in eine Straße, die als Fahrradweg gekennzeichnet war. Doch wenn das Navi diesen Weg vorgibt, wird er gefahren. Beate weigerte sich zuerst, lenkte den Wagen dann aber doch da durch zum Wohnmobilstellplatz. Wieder einmal festgestellt, dass man nicht unbedingt immer den Vorgaben des Navigationsgerätes folgen sollte, es führt einen doch schon mal in die Irre.

Es waren weniger als 1000 Meter zum Allgäuer Brauereigasthaus, wo wir gut essen und trinken konnten. Beim Eintritt jedoch diese irren Coronaregelungen, trotz Impfungen und Nachweis Maske auf, Registrierung per App oder auf einem Zettel, Tisch Zuweisung und erst dann Maske runter. Wie war das Leben in den letzten zwei Monaten einfach und normal, aber was soll man erwarten bei unseren irren Politikern?

Wir trafen im Restaurant noch den Schwiegersohn von guten Freunden von uns aus Taunusstein, dessen Frau Beate als Taufpatin für ihren Erstgeborenen ausgesucht hatte. So konnten wir schon mal einiges besprechen und uns auch sonst gut unterhalten.

Kurz vor zehn waren wir zurück am Stellplatz, noch eine DVD eingelegt und den Abend beschlossen.

Die letzte Nacht im Wohnmobil war angebrochen.

Gefahrene Kilometer: 378 km

Landkarte: Fahrt von Österreich nach Kempten

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