Tauwetter, Matsch und Wasser in Strömen

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Vierundzwanzigster Tag, Mittwoch, 01.03.2023

Das darf doch nicht wahr sein

Was ist das denn, nur blankes Eis dort, wo wir gestern Abend im Neuschnee geparkt hatten. Himmel natürlich grau und Regen. Ein Tag so, ein Tag so, derartig abrupte Wetteränderungen von gestern minus vier auf heute Morgen plus vier Grad sind wirklich gewöhnungsbedürftig.

Wie auf der Eisbahn rutschten wir vom Parkplatz auf die zum Glück eisfreie Straße. Wäre die genauso wie der Parkplatz vereist, wären wir den anschließenden Berg nicht hoch gekommen, es hätte Ketten gebraucht.

Ziel heute war Harstad, ich hatte da von einer großen Küstenbatterie aus der Zeit der deutschen Besatzung im Krieg gehört, die wollte ich mir ansehen.

Harstad – wenig eindrucksvoll

Knapp eineinhalb Stunden Fahrt, dann waren wir zunächst mal in Harstad. Wir parkten den Wagen etwas außerhalb und gingen dann zu Fuß Richtung Stadtmitte. Hätten wir das gewusst. Die Stadt zieht sich unglaublich lang um eine Bucht herum und die Hänge hinauf, fast eine Stunde mussten wir laufen, um das als Zentrum ausgewiesene Stadtgebiet zu erreichen. Überall Baustellen, alles aufgewühlt, dazu der schmelzende, schmutzige Schnee und Schneematsch sowie zum Teil knöcheltiefe Sturzbäche von dreckigem Schmelzwasser. Immer mal wieder Regen- oder leichte Graupelschauer.

Dann endlich die Fußgängerzone, hier also muss das Zentrum sein. Doch außer ein paar Geschäften und Restaurants nichts besonders Sehenswertes. Überhaupt waren die norwegischen Städte, die wir bisher besucht hatten, nicht sehr ansprechend gewesen. So heimelige Zentren mit schmucken Häusern wie in vielen deutschen Städten oder Dörfern haben wir hier oben im Norden noch nicht erlebt.

 

Harstad
Harstad
Harstad

Wir schauten uns etwas um, viel gab es nicht zu sehen und traten dann den langen Rückweg zum Wohnmobil an.

Auffallend hier und im gesamten bisher bereisten Bereich von Norwegen die extrem hohe Zahl an Elektroautos. Sie sind hier auch am Kennzeichen erkenntlich, während in Deutschland ein „E“ am Ende des Nummernschildes steht, beginnen hier die Kennzeichen der Elektromobile mit einem „E“.

Fast jedes dritte Auto, dass einem in der Stadt begegnet, wird von Elektromotoren angetrieben oder fährt als Hybridfahrzeug. Strom haben die Norweger ja zur Genüge, man sieht das oft auch an unbewohnten aber dennoch beleuchteten Häusern. Die Herstellung der Batterien und deren Entsorgung nach Ende der Lebenszeit bleiben aber auch hier umstritten.

Brücke nach Harstad
Brücke nach Harstad
Die Adolfkanonen

Nächstes Ziel die sog. Adolfkanonen, eine Batterie von vier 40,6cm Geschützen, die mächtigsten landgestützten Kanonen der Welt. Wir folgten dem Navi und gelangen an den Eingang einer Kasernenanlage. Weiter ging es nicht. Ich stieg aus und gleichzeitig kam die Wachhabende, eine kleine junge Soldatin mit einem Sturmgewehr vor dem Bauch fast so groß wie sie selbst, auf mich zu und erklärte mir, dass sich die Kanonen auf dem Gelände der Militäreinrichtung befinden und nur gegen Voranmeldung mit Führung besichtigt werden können. Schade, aber dann halt nicht.

Beate hatte derweil einen einsamen Übernachtungsplatz 19 Kilometer außerhalb von Harstad ausfindig gemacht, schön gelegen an einem Fjord direkt gegenüber eines mächtigen Berges. Wenn nur das Wetter etwas besser wäre.

Gefahrene Kilometer: 135 km

Landkarte: Narvik – Harstad

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Das Haus mit dem Türmchen finde ich aber ganz süss 😊

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