Übers Land zum Eisernen Tor

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Fünfzehnter Tag, Mittwoch, 18.08.2021

Wir wurden nun doch nicht überfallen, ausgeraubt oder gar ermordet, wie Beate befürchtet hatte, als wir gestern Abend diesen Platz in einem Feldweg am Rande eines Maisfeldes weit ab der Zivilisation einnahmen. Außer dass halt auch in der Nacht hin und wieder Kieslaster vorbei donnerten ist nichts passiert.

Der morgendliche Himmel zeigte sich bewölkt, aber auch zukunftsweisend freundlich. Da es draußen durch den gestrigen Regen doch etwas matschig und auch sonst wenig geeignete Fläche vorhanden war, frühstückten wir gemütlich im Wagen.

Serbische Straßen
Es rappelt in der Kiste

Der Weg führte uns nun weiter endgültig wieder zur Donau zurück. Unterwegs passierten wir auf kleinen, immer wieder geflickten Straßen mit riesigen Löcher, sodaß wir max. 40 – 50 kmh fahren konnten,
einen Tagebau für ich weiß nicht was. Auf Google Earth kann man dies unweit der Donau bei Ram deutlich sehen. An dieser Straße lag auch eine Unmenge von Müll, Plastikmüll und anderer jeder Art. Wenn Serbien Urlaubsland werden will sollte dies schnellstens geändert werden.

Serbische Müllentsorgung
Abfall liegt überall rum, vielleicht typisch für den Süden?
Irgendwo
Irgendwo

Erster Zielpunkt war die Festung Ram im gleichnamigen Örtchen. Im Reiseführer von 2017 wird sie als Ruine beschrieben, doch sah sie vom Parkplatz recht intakt aus. 300 Dinar pro Person kostete der Eintritt und dann war zu lesen, dass die Festung tatsächlich von 2017 bis 2019 mithilfe von Geldern aus der Türkei wieder aufgebaut wurde. Hiervon mag man halten was man will, die Festung war jetzt ein Neubau, kein historisches Gemäuer mehr. Es wurden zwar ähnliche Natursteine verwendet wie ursprünglich, aber überall, wo sie nicht passten, kam die Flex zum Einsatz. Diese Schnittstellen sieht man natürlich und passen so gar nicht zu einem geschichtsträchtigen Gebäude. Ich glaube, der deutsche Denkmalschutz wäre da penibler gewesen. Schön war die Festung allemal, nur eben nicht alt.

Dann ging es weiter an der Donau entlang, die immer breiter wurde, kaum zu glauben, was aus der kleinen, schmalen, flachen Donau, die an Stetten vorbeifließt, auf ihrem bis hierher einige Tausend Kilometer weiten Weg geworden ist. Bei Velika Gradiste machten wir kurz halt, schossen ein paar Fotos, denn hier bildet die Donau die Grenze zu Rumänien, und fuhren dann weiter Richtung Golubac.

Irgendwo

Nun wird hier aus dem Fluss Donau ein riesiger See, der dann kurz darauf wieder zu einem eingeengten Fluss wird am Beginn des Karpatendurchbruchs.

Irgendwo
Irgendwo
Festung Golubac

Die Festung Golubac, auch um 2015 herum renoviert, liegt sehr schön direkt am Donauufer. Davor hat man einen schönen Park angelegt und auch viele Parkplätze. Allerdings steigen damit auch die Eintrittskosten. Die kaum restaurierte Festung Smederevo kostete 100 Dinar Eintritt, die Festung Ram schon 300 und die im Djerdap Nationalpark liegende Festung Golubac inklusive Parkgebühr 600 Dinar pro Nase. Das sparten wir uns, liefen ein wenig die Straße entlang, um noch ein paar gute Bilder zu machen und fuhren dann weiter

Eiserne Tor
Die riesige Donau und im Hintergrund Festung Golubac

Da es schon kurz vor 17:00 Uhr war und wir uns den schönsten Teil dieser Strecke durchs Eiserne Tor für morgen aufsparen wollen, suchten wir einen Übernachtungsplatz, diesmal wieder einen Campinglatz, um Wäsche zu machen, uns wieder zu duschen und auch, weil es in diesem engen Donauabschnitt kaum geeignete freie Übernachtungsplätze gibt.

So fanden wir denn einen kleinen Platz, wo wir kochen konnten, Beate machte die Wäsche und es waren auch Duschen vorhanden sowie Entsorgungsmöglichkeiten für`s Wohnmobil.

Gefahrene Kilometer: 126 km

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Martin

    Hallo Ihr Beiden, finde es ganz Klasse das Ihr Eure Reise so wunderbar kommentiert und alle daheimgebliebenen daran wunderbar teilhaben können und Teil der Reise sein dürfen 🙂 Woe ich großen Respekt davor habe ist das teilweise beschriebene recht unbestimmte was man gerne Abenteuer nennt, mir ging es wie Beate nicht immer hätte ich den Mut überall zu übernachten wo kein Campingplatz ist. Gute Reise und viel Freude.
    Martin

    1. Beate

      Danke lieber Martin,

      wir freuen uns wenn du uns auf unserer Reise begleidest.

      Grüße Beate

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