Von Dorf zu Stadt entlang der Route der weißen Dörfer

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Fünfzehnter Tag, Sonntag, 29.10.2023

Heute sind wir schon vierzehn Tage unterwegs, schon oder erst, haben wir doch bereits viel gesehen und erlebt. Wettermäßig leider nicht immer zufriedenstellend und auch die nächsten Tage immer wieder Regen in der Vorhersage. Wir müssen also jonglieren und genau planen. Heute jedenfalls erstmal wieder strahlende Sonne am Himmel, das Dorf Olvera unserem Stellplatz gegenüber leuchtete wie ein weißer Diamant im Morgenlicht.

Olvera
Olvera im Morgenrot
Olvera

Das Dorf der Höhlenhäuser

Nicht weit entfernt lag Setenil de las Bodegas, ein weißes Dorf, das wegen seiner Höhlenhäuser bekannt ist. Hier hat der Rio Trejo im Laufe der Jahrmillionen den Felsen rechts und links des Flussbettes so ausgewaschen, dass in diese entstandenen Höhlen Häuser gebaut werden konnten. Ganze Straßenzüge hat man so bebaut, Dächer brauchte man nicht, die werden vom Fels gebildet. Groß sind diese Häuser natürlich nicht und die Rückwände sind auch meist gebogen, sodass man jetzt bei Neubauten den Fels weiter aushöhlt und gerade Wände schafft.

In den Ort kamen wir nicht hinein, parkten etwas am Ortsrand auf einem Parkplatz, wo eigentlich nur Ortsbewohner parken dürfen, aber jetzt in Spanien interessiert das hier niemanden.

Unser erster Weg war hinunter zum Fluss, um die Höhlenhäuser zu sehen. In etlichen hat man Ferienwohnungen eingerichtet und mit der Besonderheit des Wohnens in einem Höhlenhaus beworben. Andere wiederum sind zu Lokalen ausgebaut. In einem dieser Bars tranken wir einen Cappuccino in der mittäglichen Sonne.

Setenil de las Bodegas
Setenil de las Bodegas
Setenil de las Bodegas
Haus in Setenil de las Bodegas
Geschäftsstraße von Setenil de las Bodegas
Geschäftsstraße von Setenil de las Bodegas
Setenil de las Bodegas

Geschäftiges Leben am Fluss

Dann ging es weiter, immer am Fluss entlang. Ich wollte schon eine Straße zurück zum Wohnmobil nehmen, da meinte Beate, wir sollten doch lieber noch etwas weiter die Straße entlang gehen, wo zahlreiche Menschen unterwegs waren. Und das war genau die richtige Entscheidung, jetzt kamen wir zu den bekanntesten und bedeutendsten Höhlenhäusern, alle zu Geschäften und Souvenirläden sowie Lokalen mit Außenbewirtschaftung ausgebaut. Und durch diese engen und bevölkerten Straßen fuhren auch noch Autos. Irgendwie müssen die Anwohner ja zu ihren Häusern kommen.

Auffallend hier sind die in jedem noch so kleinen Dorf zahlreichen Lokale, die auch immer recht gut besucht sind. Man fragt sich, warum es in Deutschland ein Wirtschaftssterben gibt, angeblich wegen Arbeitskräftemangel nach Corona. Auch Spanien hat die Coronapandemie hart getroffen,. doch hier ist von Wirtschaftssterben nichts zu spüren.

Irgendwas stimmt nicht in Deutschland.

Nächste Station Ronda

Weiter ging es 18 Kilometer in die Stadt Ronda, berühmt durch eine hohe Brücke über den Fluss Guadalevin, die die hoch auf einem Felsen liegenden Alt- und Neustadtteile miteinander verbindet.

Etwas weiter unten befindet sich eine weitere Brücke, die alte Brücke, während die andere, die berühmte, die neue Brücke ist.

Wir durchstreiften die Altstadt, überquerten die alte Brücke und gingen zur neuen. Massenhaft Menschen waren am heutigen Sonntag unterwegs, was wird hier erst los sein in der Hauptsaison?

Ronda alte Brücke
Ronda alte Brücke
Ronda neue Brücke
Ronda neue Brücke
Neue Brücke von Ronda
Neue Brücke von Ronda
Blick auf Ronda
Blick auf Ronda
Stadtmauer von Ronda
Schlucht von Ronda
Schlucht von Ronda
Neue Brücke von Ronda
Neue Brücke von Ronda
Blick auf die alte Brücke von Ronda
Blick auf die alte Brücke von Ronda
Stier von Ronda
Stier von Ronda

Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Stierkampfarena, eine der ältesten und schönsten Arenen in ganz Spanien. Hier finden wohl noch ein- bis zweimal im Jahr Stierkämpfe statt, wir würden uns allerdings keinen ansehen, Stierkampf ist auch in Spanien umstritten, die Gegner werden immer mehr, doch noch sträuben sich viele Regionen gegen ein Verbot.

Beeindruckend war die Besichtigung schon, hatten wir doch noch nie so ein Gebäude von Innen gesehen.

Haupteingang der Arena von Ronda
Haupteingang der Arena von Ronda
Stierkampfarena in Ronda
Stierkampfarena in Ronda
Stierkampfarena in Ronda
Stierkampfarena in Ronda

Anschließend ging es zurück in die Altstadt. Wir suchten ein kleines Lokal mit Gartenterrasse auf, tranken ein Gläschen Rotwein und genossen Tapas. 

Dann noch ein kurzer Abstecher zu einem Aussichtspunkt auf die Puente Nuevo bevor wir den Rückweg zum Wohnmobil antraten. Aufgrund der Zeitumstellung ist es jetzt zwar erstmal etwas früher hell, dafür auch früher dunkel, 19:00 Uhr gegenüber gestern noch 20:00 Uhr.

Gefahrene Kilometer: 42 km

Landkarte

Lecker Tapas
Lecker Tapas

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Tapas sehen lecker 😋 aus. Tolles Dorf mit den Höhlenhäusern, schöne Bilder. Ich denke, dass es dort so viele Restaurants gibt, liegt an den vielen Touris, sogar in der Nebensaison, wie Du schreibst. In KN und LU gibt es auch genügend Restaurants. Sie sterben halt in den kleinen Orten 🤔

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